01.10.2006 | Materialkunde
NaOCl lässt ProTaper®-Feilen brechen
ProTaper®-Feilen brechen leichter, wenn sie mit fünf Prozent NaOCl in Berührung kamen. Bei Materialversuchen italienischer Wissenschaftler frakturierten einige Feilen bereits nach wenigen Sekunden – im Rasterelektronenmikroskop konnten Anzeichen einer Korrosion festgestellt werden.
Berutti et al. vermuten, dass die signifikante Materialermüdung der Instrumente nach fünfminütiger Lagerung in fünf Prozent NaOCl in einer galvanischen Korrosion begründet liegt. Die untersuchten ProTaper-Instrumente bestehen aus einem Arbeitsteil aus Nickel-Titan und einem vergoldeten Schaft. Wird das Instrument in NaOCl getaucht, wirkt das Arbeitsteil als Anode und der Schaft als Kathode. Überträgt man diese Erkenntnisse auf die klinische Situation, so bedeutet das nach Ansicht der Autoren, dass im Wurzelkanal rotierende NiTi-Instrumente über im Pulpakavum befindliches NaOCl mit metallischen Restaurationen in Kontakt stehen können. Dadurch kann aufgrund der unterschiedlichen elektrochemischen Potenziale der Metalle eine galvanische Korrosion auftreten.
Aus diesem Grund sollte bei NiTi-Instrumenten, deren Schaft mit einem anderen Metall überzogen ist, auf einen übermäßigen Einsatz von NaOCl während der rotierenden Bearbeitung der Wurzelkanäle verzichtet werden, um eine galvanische Korrosion der Instrumente zu vermeiden, so die Autoren.
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