01.01.2006 | Orale Biologe
Der Kieferknochen produziert antimikrobielle Substanzen
Kieler Wissenschaftler haben zusammen mit australischen Kollegen den ersten Nachweis für eine bisher unerkannte immunologische Funktion der Knochen geliefert: Sie konnten die Anwesenheit der humanen Beta-Defensine hBD-1, -2 und -3 im Knochengewebe nachweisen. Auf diese Weise gelingt es dem Kieferknochen, die ständige Präsenz der oralen Mikrobenflora unbeschadet zu überstehen.
Warnke et al. untersuchten Knochenstücke aus gesunden und chronisch entzündeten Kiefern sowie zur Kontrolle aus dem Becken und dem Wadenbein. Das Ergebnis: In allen Proben produzierten die sternenförmigen Knochenzellen – die Osteozyten – drei verschiedene Defensine, wobei die Zellen aus dem infizierten Kieferstück besonders aktiv waren.
Wahrscheinlich fährt der Knochen seine Produktionskapazitäten als Reaktion auf eine bestehende Infektion und damit einen besonders heftigen Angriff von Bakterien hoch, schließen die Forscher aus diesem Ergebnis. Ein ähnlicher Effekt ist auch von der Haut bekannt: Auch hier erhöhen die Zellen erst bei Kontakt mit Mikroben die Menge der produzierten Abwehrproteine.
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