28.04.2011 | Parodontologie / Kardiologie
Parodontale Pathogene: Im Sulkus wie auch am Myokard nachweisbar
Die Hinweise verdichten sich, dass parodontale Pathogene auch einen systemischen Einfluss auf das Herzgewebe (Myokard) haben. Bei Operationen am offenen Herzen an der Universität Göttingen wurden Gewebeproben auch auf orale Bakterien und ihre Toxine (LPS-Binding-Protein) untersucht. Laut der Pilotstudie treten orale Bakterien am Myokard auf, darüber hinaus weist sie das LPS-Binding-Protein sowohl auf Proteinebene als auch histochemischer Ebene nach.
Bei allen 10 Patienten lag eine moderate bis ausgeprägte Parodontitis vor. In geringerer Menge sowie auch unterschiedlicher Verteilung waren die parodontalpathogenen Bakterien sowohl im Atrium (A), im Ventrikelmyokard (V) wie auch an der Aortenklappe nachweisbar. Zudem konnte das LPS-Binding-Protein am A und V nachgewiesen werden. Darüber hinaus ergab die morphologische Untersuchung eine erhöhte extrazelluläre Zelleinwanderung, mittleres Inflammations-Scoring im A: 1,85 und im V: 1,71. Die immunhistochemischen Parameter (CD68, big42, CD14) wiesen nach einem vorläufigen Screening positive Signale auf.
- D Ziebolz et al.: Systemische Effekte von Toxinen parodontalpathogener Bakterien auf humanes Myokard - erste Ergebnisse. 43. Jahrestagung der AfG, Mainz, 13. und 14. Januar 2011