· Fachbeitrag · Hygiene
Wie riskant ist die Mehrfachverwendung von endodontischen Feilen?
| Für die einwandfreie Wiederverwendung von endodontischen Instrumenten existiert momentan wenig Evidenz. Zum einen besteht die Gefahr, Pilze oder Bakterien von einem Wurzelkanal in den anderen zu befördern und damit gegebenenfalls eine Infektion zu unterhalten. Zum anderen können Rückstände Prionen enthalten, die im Verdacht stehen, Erkrankungen wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) zu verursachen. [1] |
Welche praktischen Konsequenzen sollte man in der zahnärztlichen Praxis ziehen? Die Einteilung von endodontischen Instrumenten in „kritisch B" sieht die Notwendigkeit der sterilen Anwendung vor. Im Fall einer Wiederverwendung muss, rechtlich gesehen, ein validiertes Verfahren vorliegen, das den wiederholenden Erfolg der Aufbereitung gewährt ‒ und hier hapert es bei vielen Praxen. [2] Möchte ein Praxisbetreiber endodontische Feilen wiederverwenden, sollte ein kombiniertes mechanisches, chemisches und ultraschallunterstütztes Verfahren eingesetzt werden, das durch eine autorisierte Stelle als valide anerkannt worden ist. Denkbar ist auch, nach dem Aufbereitungs- und Sterilisationsprozess dieselben Feilen beim selben Patienten wiederzuverwenden.
Für Deutschland gibt es noch keine wissenschaftlichen Stellungnahmen, die die Mehrfachanwendung explizit untersagen. Allerdings ist der Mehrfachgebrauch in England bereits verboten, und Anweisungen zur Aufbereitung durch die Hersteller sind oft nur ungenügend.
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