· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Fördern systemische Erkrankungen und Medikamente Zahnverschleiß?
| Für Parodontalerkrankungen konnte gut belegt werden, dass das chronische Entzündungsgeschehen nicht nur lokal Zahnfleisch, Parodontalgewebe und Alveolarknochen angreift, sondern auch in Verbindung mit systemischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes steht und bestimmte Risikofaktoren die parodontale Gesundheit beeinflussen. Anlass für Forschende der Tel Aviv Universität in Israel, nach einem möglichen Zusammenhang zwischen systemischen Erkrankungen und Medikation sowie röntgenologisch sichtbaren Anzeichen von Attrition und marginalem Knochenverlust zu suchen. |
3.900 Fälle mit detaillierter (zahn-)medizinischer Dokumentation
Die retrospektive Analyse betrachtete 3.900 Patientenfälle, die sich in einer Klinik zur zahnärztlichen Behandlung vorgestellt hatten. Dabei stand den Forschenden eine detaillierte medizinische Dokumentation zur Auswertung zur Verfügung, die auch Angaben zu systemischen Begleiterkrankungen, zur Medikation und zu Röntgenuntersuchungen des gesamten Mundraums enthielt.
PPI, Psychopharmaka, Bisphosphonate erhöhen Zahnverschleiß
Im Ergebnis zeigte sich eine erhöhte Odds Ratio (sog. Chancenverhältnis) für Zahnverschleiß in Zusammenhang mit Alter, Geschlecht und Tabakkonsum der Probanden in allen Altersgruppen. Bei der Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI), Psychopharmaka und Bisphosphonaten wurde ein erhöhtes Risiko für Zahnverschleiß beobachtet. Gastrointestinale Störungen zeigten einen statistisch signifikanten Anstieg der Zahnabnutzung, hatten jedoch keinen Einfluss auf die Knochenqualität. Für eine höhere Odds Ratio in Bezug auf marginalen Knochenverlust sorgten Faktoren wie Alter, Rauchen sowie systemische Erkrankungen wie Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Knochenerkrankungen wie Osteoporose und Osteopenie. Grundsätzlich waren Männer häufiger vom Abbau des Alveolarknochens und Zahnverschleiß betroffen als Frauen. Die Einnahme von psychiatrischen Medikamenten und das Geschlecht zeigten sich mit einer höheren Odds Ratio für marginalen Knochenverlust jedoch lediglich bei älteren Patienten verknüpft.
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