· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Mögliche Nebenwirkungen von Reparaturmaterialien bei Kanalperforation untersucht
| Die zweithäufigste Ursache für Misserfolge in der Endodontie ist wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge die Wurzelkanalperforation. Sie kann bei der Aufbereitung der Zugangskavität, bei der Ausformung oder Füllung des Wurzelkanals oder beim Einsetzen des Wurzelstifts auftreten. Um die perforierte Stelle erfolgreich zu schließen, werden Materialien wie Kalziumhydroxid oder Biokeramiken eingesetzt, die eine bakterielle Infektion verhindern oder beseitigen können. Welchen Einfluss diese Reparaturmaterialien bzw. verbleibende Reste auf die Haftfestigkeit von Glasfaserstiften haben, untersuchte jüngst ein Forscherteam an der Inonu Universität in Malatya, Türkei. |
Kalziumhydroxid vs. Biokeramik
Weil Kalziumhydroxid antibakteriell wirkt, die Wurzelresorption hemmt und die Kalzifizierung fördert, wird es häufig als Medikament im Wurzelkanal eingesetzt. Bleibt es jedoch länger als zehn Tage in situ, wirkt es Studien zufolge negativ auf die Mikrohärte des Dentins und erhöht damit die Anfälligkeit für Frakturen. Auch nach Entfernung verbleiben noch winzige Reste des Kalziumhydroxids im Wurzelkanal.
Ob diese Reste auch Auswirkungen auf die Haftfestigkeit von Wurzelkanalstiften aus Glasfaser haben, prüften türkische Forschende in einer aktuellen Studie und verglichen die Ergebnisse auch mit dem Einsatz von Biokeramik bei Reparaturen im Wurzelkanal. Biokeramische Materialien haben antibakterielle und antimykotische Eigenschaften und dichten sehr gut ab. Sie fungieren häufig als apikale Barriere im Rahmen der endodontischen Behandlung und werden zur Reparatur von Wurzelkanalperforationen eingesetzt.
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