· Fachbeitrag · CME-Beitrag
Scharlach nach Corona auf dem Vormarsch
| Scharlachinfektionen haben nach der Pandemie zugenommen [1]. Zahnärztinnen und Zahnärzte sehen die oralen Manifestationen der Erkrankung häufig als Erste und können so mithelfen, Scharlachausbrüche (z. B. in Schulen, Kindergärten, Heimen) einzudämmen. |
Scharlach-Streptokokken sind hoch ansteckend
Streptococcus pyogenes aus der Gruppe A der β-hämolysierenden Streptokokken (Group A Streptococcus = GAS) ist der Erreger, der Scharlach verursacht. Die Bakterien sondern Exotoxine ab, die beim Menschen zu Fieber und Hautausschlag führen (pyrogene und erythrogene Toxine). S. pyogenes-Infektionen sind hoch ansteckend. Im akuten symptomatischen Stadium ist die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung durch engen Kontakt mit einer infizierten Person aufgrund der starken Besiedelung der oberen Atemwege sehr hoch. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchenübertragung beim Husten oder Niesen sowie durch direkten Kontakt mit Speichel oder Nasenflüssigkeit infizierter Personen. Weitere Ausbreitungswege sind Hautkontakt mit infizierten Läsionen und direkter Kontakt mit GAS-kontaminierten Gegenständen oder Oberflächen.
Antibiotika reduzieren die Ansteckungsfähigkeit
Scharlach kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch typischerweise bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren auf, insbesondere im Winter und Frühling. Die Inkubationszeit liegt bei zwei bis fünf Tagen. Sobald eine wirksame antibiotische Therapie begonnen wird, endet die Ansteckungsfähigkeit nach 24 Stunden. Ohne Therapie sind Erkrankte bis zu drei Wochen infektiös [2]. GAS-Erreger sind jedoch nicht immer mit einer Erkrankung verbunden. In einer Studie wurde festgestellt, dass etwa zwölf Prozent der Kinder jeden Alters „stille“ Träger des Erregers sind und eine asymptomatische Streptokokken-Pharyngitis ausbildeten [3].
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