· Fachbeitrag · Diagnostik
Oraler Galvanismus ‒ wenn zwischen Metallen und Legierungen Strom fließt
| Befinden sich unterschiedliche Metalle und Legierungen im Mund, können diese miteinander reagieren ‒ aufgrund verschiedener Energiepotenziale fließt zwischen ihnen ‒ durch den Speichel übertragen ‒ ein geringer Strom. Der sog. Orale Galvanismus (OG) kommt selten vor, aber systemische wie lokale Auswirkungen sollten abgeklärt werden, wenn verschiedene Metalle/Legierungen aufeinandertreffen und sich in der Folge Symptome zeigen. |
Symptome
In der Mundhöhle kommen häufig verschiedene Metalle/Legierungen zum Einsatz (z. B. Titanlegierung/Reintitan für Implantat und Abutment, Chrom/Nickel für Oberkieferkronen). Dabei neigen offenbar etliche Dentallegierungen zu intraoralen Überreaktionen der Mundschleimhaut, während (Edel-)Metalle wie Gold, Titan, Chrom, Nickel, Cobalt, Palladium und Quecksilber in der feuchten Umgebung korrodieren können, was OG begünstigt.
OG äußert sich z. B. als Brennen, metallischer Geschmack, Zungenschmerzen oder atypische Neuralgie, auch mit Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen. Typisch ist auch ein ausstrahlendes, unangenehmes Gefühl von Unbehagen bis zu dumpfem Schmerz oder leichtem Dauerschmerz. Beim Aufeinanderbeißen der Zähne oder Besteckkontakt lässt sich mitunter ein Stromfluss wahrnehmen. Die Schleimhäute können mit lichenoiden Läsionen, oralen Präkanzerosen oder Plattenepithelkarzinomen reagieren. Auch Periimplantitis und Alveolarknochendefekte wurden beobachtet, ebenso Pilz- und Virusinfektionen, Plaquebildung und Allergien/Unverträglichkeiten.
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