Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Expertenmeinung

    Schliephake: Wegen Gewebeverlust wird nur ausnahmsweise sofort implantiert

    | Nach Extraktionen gehen bei spontaner Abheilung bis zu 50 Prozent des knöchernen Kieferkammvolumens verloren. Sofortimplantationen oder regenerative Maßnahmen sollen dies verhindern. Doch Implantationen in frische Extraktionsalveolen können den physiologischen Verlust an Kieferknochen allein nicht verhindern. |

     

    Der Göttinger MKG-Chirurg und DGZMK-Präsident Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake zeigt anhand der Literatur, dass der zahnbezogene Bündelknochen in jedem Fall verloren geht. Da in einigen Fällen pathologisch bedingte Defekte hinzukämen, müsse eine Sofortimplantation mitunter auch mit regenerativen Maßnahmen kombiniert werden. Beides zusammen trage in ausgewählten Fällen dazu bei, dass das Kieferkammvolumen erhalten bleibt.

     

    PRAXISTIPP |  Schliephake betont, dass nach Sofortimplantationen das Verhalten insbesondere der Weichgewebe nicht ohne Weiteres vorauszusehen ist. Selbst bei dickem Biotyp müsse zum Beispiel bei einem Drittel der Fälle mit einer Rezession des bukkalen Gingivarandes von mehr als einem Millimeter gerechnet werden. Dies sei im ästhetischen Bereich hoch relevant. Daher werde an seiner Abteilung nur in Ausnahmefällen sofort implantiert. „Wer diese Option dennoch wählen will, sollte die Ausgangssituation nach der Zahnentfernung immer sorgfältig evaluieren“, empfiehlt Schliephake.

    Quelle

    • H Schliephake: Sofortimplantation revisited. 25. DGI-Kongress, Dresden, 24.-26.11.2011
    Quelle: Ausgabe 02 / 2012 | Seite 14 | ID 31467990