· Fachbeitrag · Fehldeutungen
Implantat in antro ‒ eine vermeidbare Komplikation nach Röntgen-Fehldeutung
| Die Fehldeutung des tatsächlichen ortsständigen Knochenangebots in der konventionellen Radiologie bzw. in der Panoramaschichtaufnahme kann zu Implantatdislokationen in die Kieferhöhle führen. Gerade an Grenzzonen, wie beim Übergang des Oberkiefers zur Kieferhöhle oder auch zur Nasenhöhle, können aus projektionsbedingten Summationseffekten und Artefakten Fehlinterpretationen erwachsen, warnen Zahnmediziner der Universität Halle-Wittenberg. |
Normalerweise sind zahnärztliche Implantate in der Oral- bzw. MKG-Chirurgie ein bewährtes und sicheres Verfahren im Rahmen von hochwertigen dentalen Rehabilitationen. Dauter et al. präsentieren den klinischen Fall eines dislozierten Implantats in der linken Kieferhöhle: Bei einer 26-jährigen Patientin erfolgte bei partieller Zahnlosigkeit ‒ Schaltlücke 25, 26 ‒ alio loco die Insertion eines enossalen Implantats. Die postoperative Röntgenkontrolle beschrieb ein gänzlich in die Kieferhöhle disloziertes Implantat. Des Weiteren gab die Patientin Schmerzen im Sinne einer akuten Sinusitis maxillaris linksseitig an.
In der Universitätsklinik erfolgte die Entfernung des Implantats ‒ Zugang mittels Knochendeckelmethode nach Lindorf ‒ sowie die Sanierung der polypösen Kieferhöhle inklusive Fensterung zum unteren Nasengang. Unter Antibiose für sieben Tage mit Augmentan® 875mg/125 mg und abschwellenden Nasentropfen kam es zum raschen Rückgang der geschilderten Beschwerdesymptomatik. Vier Wochen postoperativ war die Patientin beschwerdefrei.
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