· Fachbeitrag · Kieferatrophie
Neue Methoden bei extremer Kieferatrophie
| Auch Patienten mit extrem atrophierten Kiefern können durch Knochenaufbauten und Zahnimplantate behandelt werden. Vor- und Nachteile verschiedener Methoden der Augmentation mit Beckenkammknochen beleuchteten Experten auf dem 25. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI). Biologisch begründete Hart- und Weichgewebstechniken spielen bei diesen Verfahren eine zentrale Rolle. |
Ein Problem war in der Vergangenheit die Resorption des aufgebauten Knochens. Diese ist nach vertikaler Auflagerung von Knochenblöcken (Onlay-Osteoplastik) größer als nach horizontaler Auflagerung. Die Einlagerung von Knochen (Inlay-Osteoplastik) zeigt laut Dieter Weingart, Stuttgart, die besten Ergebnisse. Obwohl Beckenkammknochen eine höhere Entnahmemorbidität als zum Beispiel intraoral gewonnener Knochen aufweist, sei er bei großem Augmentationsbedarf und begrenztem regenerativen Potenzial des Knochenlagers nicht zu ersetzen. Weingart betonte, dass die Grenzen von Ersatzmaterialien sorgfältig beachtet werden müssten, um Misserfolge zu vermeiden.
Indikationen für Beckenkammknochen sieht auch Joachim E. Zöller, Köln. Mit modernen Entnahmetechniken können diese Transplantate heute wesentlich schonender entnommen werden als früher. Mit einer speziellen Verschalungsmethode baut er stark resorbierte Kieferabschnitte mit kortikalen und spongiösen Knochenanteilen dreidimensional auf. Besonders anspruchsvoll sei eine sorgfältige Weichteildeckung von aufgelagerten Knochentransplantaten. Bei ausreichender Alveolarkammbreite bevorzugt er die Distraktionsosteogenese ‒ eine Methode, die die Weichgewebsdeckung und Vaskularisierung weitgehend intakt lässt.
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