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  • · Fachbeitrag · Kinderzahnheilkunde

    Beunruhigender Trend: Immer mehr jüngere Kinder sind von MIH betroffen

    | Die Molaren-Inzisiven-Hypermineralisation (MIH) tritt auf der ganzen Welt inzwischen immer häufiger auf ‒ das belegen Untersuchungen aus China, die 70 vergleichbare Studien zu diesem Aspekt analysierten. |

     

    MIH: Deutliche Unterschiede in der Prävalenz

    Die durchschnittliche Prävalenz für MIH lag weltweit bei 14,2 Prozent, wobei die Schmelzveränderung in Südamerika mit 18 Prozent und auch in Spanien mit 21,1 Prozent deutlich häufiger auftrat. Häufiger betroffen sind Kinder im Alter von zehn Jahren oder jünger (15,1 Prozent). Die Prävalenz für MIH lag bei den älteren Kindern etwas niedriger (12,1 Prozent). [1]

     

    Forschungen zu diesem Thema aus Brasilien mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen berichten von möglichen MIH-Ursachen: Hier vermutet man eine genetische Disposition. Auch der Einfluss von Umweltfaktoren oder das Auftreten von Blutungen während der Schwangerschaft stehen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Schmelzstörung.

     

    Untersucht wurden 167 Zwillingspaare im Alter von 8 bis 15 Jahren (94 monozygotisch, 73 dizygotisch). Die Eltern lieferten per Fragenkatalog Daten zur Gesundheit ihrer Kinder (prä-, peri-, postnatal) und machten soziodemografische Angaben. Zudem wurden die Zähne eingehend untersucht. [2]

    Die Prävalenz für MIH lag bei diesen Kindern bei 29,3 Prozent. Bei den eineiigen Zwillingen waren häufiger die ersten Molaren und die bleibenden Schneidezähne betroffen. Darüber hinaus konnten Zusammenhänge mit Umweltfaktoren wie Familieneinkommen (Prävalenzrate bei ein und zwei Gehältern: 3,82; bei mehr als zwei Gehältern: 4,60) sowie mit dem Auftreten von Blutungen während der Schwangerschaft (Prävalenzrate: 5,70) hergestellt werden.

     

    Quellen

    • [1] Zhao D et al. The prevalence of molar incisor hypomineralization: evidence from 70 studies. Int J Paediatr Dent 2017; doi: 10.1111/ipd.12323, online am 21. Juli.
    • [2] Teixeira RJPB et al. Exploring the association between genetic and environmental factors and molar incisor hypomineralization: evidence from a twin study. Int J Paediatr Dent 2017; doi: 10.1111/ipd.12327, online am 22. August.

     

    Literatur

    Quelle: Ausgabe 01 / 2018 | Seite 11 | ID 45043475