21.10.2019 · Fachbeitrag · Kiefergelenksarthroskopie

Jugendliche mit Kiefergelenkproblemen: chirurgischer Eingriff vertretbar?

| Wissenschaftliche Untersuchungen aus den USA und Kanada haben gezeigt, dass eine Kiefergelenksarthroskopie tatsächlich eine effektive und minimalinvasive Möglichkeit des chirurgischen Eingriffs zur Behandlung von Kiefergelenksstörungen der Wilkes-Stadien II, III und IV auch bei Jugendlichen sein kann. Dazu fehlen bisher umfassende Studien. Ziel dieser Untersuchung war es, Beobachtungen von bis zu einem Jahr zu liefern und zu bewerten. |

Insgesamt unterzogen sich 23 Patienten (37 betroffene Kiefergelenke) einer arthroskopischen Operation des Kiefergelenks. Im Schnitt waren die Probanden 14,1 Jahre alt. Mithilfe dieser Maßnahme ließen sich direkt 26 Prozent der Schmerzzustände verbessern, langfristig lag der Wert noch bei 25 Prozent. Die Kieferfehlfunktion konnte laut Patienten kurzfristig um 23,8 Prozent verbessert werden, langfristig lag der Benefit bei 19,2 Prozent. Die Mundöffnungswerte verbesserten sich kurz nach der Operation um 5,4 mm und langfristig um 8,2 mm.

Den größten Nutzen vom Eingriff hatten demnach die Fälle mit Wilkes III-Stadien: Dort konnten mithilfe der Operation statistisch signifikante Besserungen der Schmerzen, der Kieferfehlfunktionen, der maximalen Interinzisalöffnung und der Gelenkschmerzen bei Belastung erzielt werden.