· Fachbeitrag · Oralchirurgie
Beurteilung von Schleimhautveränderungen mit dem VELscope ‒ ein Update
In Deutschland erkranken jährlich etwa 10.000 Patienten an einem oralen Plattenepithelkarzinom. Für die Anwendung in Routineuntersuchungen wurden neue Diagnosetechniken entwickelt, unter anderem das „VELscope mucosa visualisation system“ (Mectron), das vom „Zahnmedizin Report“ bereits im Januar 2009 im Produkttest vorgestellt wurde. [1]
An der MHH Hannover wurde nun untersucht, ob eine Autofluoreszenzuntersuchung (AFV) mit dem VELscope gegenüber einer konventionellen Untersuchung mit weißem Licht eine Verbesserung der Sensitivität und Spezifität bei der Erkennung von Präkanzerosen und Malignomen zur Folge hat. Von den 81 in die Untersuchung eingeschlossenen Fällen entsprachen 36 Fälle klinisch einer lichenoiden Veränderung und 26 Fälle einer Leukoplakie. 19 Fälle zeigten eine andere Mundschleimhauterkrankung. Bei der Anwendung des VELscope zeigten 26 Prozent der 26 Leukoplakien und 95 Prozent der 36 lichenoiden Veränderungen einen sogenannten Fluoreszenzverlust. Nach der VELscope-Untersuchung wurden aufgrund eines solchen Fluoreszenzverlusts bei 24 der 81 Fälle Biopsien entnommen. Nach histologischer Aufarbeitung war unter diesen 24 Biopsien eine Probe falsch positiv. [2]
Auch an der Universität Köln wurde bei 101 Patienten das Autofluoreszenzverhalten der Läsionen untersucht. Bei insgesamt 33 Patienten (32,7 Prozent) war ein Fluoreszenzverlust erkennbar, wobei in 6 Fällen (6,9 Prozent) orale Plattenepithelkarzinome und bei 5 Patienten (5 Prozent) Vorläuferläsionen im Sinne einer squamösen intraepithelialen Neoplasie (SIN) nachgewiesen werden konnten. Bei 22 Patienten (21,8 Prozent) waren trotz Fluoreszenzverlust benigne Veränderungen im Sinne von entzündlichen Schleimhautveränderungen, Lichen mucosae, Akanthosen oder Hyperkeratosen nachweisbar. Die Sensitivität der Autofluoreszenzmessung mit dem VELscope lag verglichen mit der Histologie bei 73,3 Prozent und die Spezifität bei 74,4 Prozent. Der positive Vorhersagewert war aufgrund der falsch positiven Befunde 33,3 Prozent, der negative Vorhersagewert lag bei 94,1 Prozent. [3]
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