· Fachbeitrag · Parenterale Depotsysteme
Stärke als neue Trägersubstanz für Wirkstoffe in Depotarzneien
| Parenterale Systeme zur kontrollierten Freisetzung von Arzneimitteln besitzen ein Depot und sind in der Lage, über einen Zeitraum Medikamente gezielt in einem bestimmten Bereich des Körpers freizusetzen, ohne dabei den Magen-Darm-Trakt zu nutzen. Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg machten sich auf die Suche nach alternativen parenteralen Depotsystemen, da die meist verwendeten PLA- und PLGA-Polymere aufgrund ihres Milchsäuregehalts auch Nachteile bergen. |
Nachdem eine vorherige Studie bereits die generelle Eignung von biokompatiblen Stärke-Implantaten für die kontrollierte Medikamentenabgabe bestätigt hat, untersuchten die Wissenschaftler nun 30 Tage lang in vitro und in vivo die Freisetzung zweier Fluoreszenzfarbstoffe mit unterschiedlicher Hydrophobie ‒ als Exempel für hydrophile und hydrophobe Arzneimittel. Im Ergebnis sehen die Wissenschaftler vielversprechendes Potenzial der getesteten biologisch abbaubaren Implantate auf Stärkebasis, vor allem für die gezielte Abgabe hydrophober Medikamente.
Quelle
- Esfahani G. et al. A starch-based implant as a controlled drug release system: Non-invasive in vivo characterization using multispectral fluorescence imaging. J Control Release 2023, 358:358‒367, doi.org/10.1016/j.jconrel.2023.05.006.