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  • · Tumorerkrankungen

    Zellulärer Crosstalk verwandelt harmlose Neuronen in krebsfördernde Strukturen

    Bild: ©ViktoriiaNovokhatska - stock.adobe.com

    | Wissenschaftler des MD Anderson Cancer Center der Universität von Texas in Houston entdeckten, dass der Verlust des tumorunterdrückenden Gens TP53 den Tumorzellen ermöglicht, genetische Botschaften zu senden, die Nerven in krebsfördernde Substanzen umwandeln. Die gezielte Beeinflussung dieses Nerv-Tumor-Crosstalks könnte zu wirksameren Behandlungen für Menschen mit Kopf- und Halskrebs führen. |

     

    Tumortherapie lässt umgebende Zellen außen vor

    Experten schätzen, dass in Deutschland pro Jahr etwa 50 von 100.000 Einwohnern an Krebs im Kopf-Hals-Bereich erkranken und dass Krebsarten, die in der Mundhöhle entstehen, immer häufiger auftreten. Kliniker haben bisher nur begrenzten Erfolg bei der Behandlung von Kopf- und Halskrebs in dessen fortgeschrittenen Stadien. Das liegt daran, dass die bestehenden Therapien nur den Tumor selbst behandeln, nicht aber seine Mikroumgebung ‒ das Netzwerk aus Bindegewebe, Blutgefäßen, Zellen und Molekülen, das ihn umgibt.

     

    Wirksame Behandlungen müssen sowohl auf den Tumor als auch auf seine Mikroumgebung abzielen, die sich durch ständiges chemisches Übersprechen (engl. Fachbegriff: „crosstalk“ ‒ unerwünschte gegenseitige Beeinflussung unabhängiger Signalkanäle) gegenseitig unterstützen. Nerven infiltrieren diese krebsartige Umgebung frühzeitig. Jüngste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Nerven bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Krebs eine Rolle spielen und dass sie Ziele für neue Therapien sein könnten.