20.08.2019 · Fachbeitrag · Chronische Parodontitis

Lokale PA-Therapie kehrt immunsystemweite Dysfunktionen kurzzeitig um

| Chronische Parodontitis (ChP) produziert eine tiefe lokale Entzündungsreaktion auf dysbiotische orale Mikrobiota, die zur Zerstörung des Alveolarknochens und zum Zahnverlust führt. ChP ist auch mit systemischen Erkrankungen verbunden, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartigen Erkrankungen und negativen Schwangerschaftsergebnissen. Die Mechanismen, die zugrunde liegen, sind jedoch nur unzureichend verstanden. Eine Studie aus den USA zeigt systemische und zellspezifische Immundysfunktionen bei Patienten mit chronischer Parodontitis, die durch die lokale Parodontitis-Behandlung temporär umgekehrt werden können. |

In einer prospektiven Kohortenstudie haben Wissenschaftler der Universität Stanford, USA, mit einem hochmultiplexen Immunoassay der Massezytometrie eine detaillierte Analyse der systemischen Folgen von Chronischer Parodontitis bei Patienten vor und nach Parodontalbehandlung durchgeführt. Eine Analyse intrazellulärer Signalnetzwerke ergab immunsystemweite Dysfunktionen, die Patienten mit Chronischer Parodontitis von gesunden Kontrollen unterscheiden. Insbesondere beobachteten die Wissenschaftler übertriebene proinflammatorische Reaktionen auf porphyromonas-gingivalis-basiertes Lipopolysaccharid bei zirkulierenden Neutrophilen und Monozyten von Patienten mit Chronischer Parodontitis. Gleichzeitig wurden die natürlichen Killerzellreaktionen auf entzündliche Zytokine abgeschwächt.

MERKE | Die mit Chronischer Parodontitis verbundenen Immunveränderungen waren drei Wochen nach der Parodontalbehandlung nicht mehr nachweisbar.