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  • · Fachbeitrag · PAR-Therapie

    Bakteriell infiziertes Granulationsgewebe: Für die parodontale Heilung vorteilhaft?

    | Infraalveoläre parodontale Defekte, die im Rahmen entzündlicher Parodontalerkrankungen entstehen, werden von bakteriell infiziertem Granulationsgewebe ausgefüllt. Bis dato wurde die Entfernung dieses intraläsionalen Granulationsgewebes bei der regenerativen Parodontitistherapie als sinnvoll erachtet. Zahnmediziner der Universität Hannover sehen dies nur anders. |

     

    Prof. Hüsamettin Günay und Kollegen stellten sich die Frage, ob bakteriell infiziertes Granulationsgewebe über Eigenschaften verfügt, die die parodontale Regeneration positiv beeinflussen können. Nach ihrer Meinung führt der Erhalt des intraläsionalen Granulationsgewebes bei der regenerativen Parodontitistherapie zu klinisch und röntgenologisch signifikanten Attachmentgewinnen.

     

    Bei der Wundheilung nach parodontalchirurgischen Eingriffen können die Phasen der Inflammation, Proliferation und Maturation unterschieden werden. In der proliferativen Phase entsteht ein gefäß-, kollagen- und zellreiches Granulationsgewebe, das bei der folgenden Gewebedifferenzierung als Leitstruktur dient. Untersuchungen der jüngeren Vergangenheit haben gezeigt, dass das Granulationsgewebe parodontaler Defekte pluripotente Stamm­zellen enthält, die für die parodontale Regeneration unverzichtbar sind. Der Erhalt des Granulationsgewebes bedeutet folglich, dass für die Regeneration erforderliche Zellen und Blutgefäße bewahrt und genutzt werden können.


    Quelle

    • Günay H et al. Die Rolle des intraläsionalen Granulationsgewebes bei der regenerativen Parodontalchirurgie ‒ Fallberichte. Dtsch Zahnärztl Z 2013; 68: 526-537.
    Quelle: Ausgabe 11 / 2013 | Seite 11 | ID 42360052