· Fachbeitrag · Parodontitis
Entstehen Parodontitis und Periimplantitis durch den Befall mit Parasiten?
| Marc Bonner, ein französischer Parodontologe aus Nizza, betont die Rolle von Parasiten bei der Entstehung der Parodontitis. Er sieht einen Zusammenhang zwischen der Besiedelung von Zahnfleischtaschen durch die Amöbe Entamoeba gingivalis und der gesteigerten Immunantwort mit Gewebezerstörung. |
In acht Zahnkliniken in Frankreich wurden Proben von erkrankten und gesunden Zahnfleischtaschen genommen und mikroskopisch und molekular untersucht. Die mikroskopisch nachweisbaren Aktivitäten der Parasiten bestehen meist aus Bewegung, Ausbildung von Plasmafortsätzen (sogenannte Scheinfüßchen oder Pseudopodien) und dem Fressen (Phagozytose) von Zellkernen weißer Blutkörperchen.
Die Untersuchungen zeigten, dass der amöbische Parasit zur Spezies Entamoeba gingivalis gehört und dass seine Präsenz mit Parodontitis korreliert. Die Amöbe ernährt sich von dem Zellkern weißer Blutkörperchen, sodass eine entkernte Zelle übrig bleibt. Dieser räuberische Prozess, den die Wissenschaftler „Exonucleophagie“ nennen, könnte die entzündliche Dysregulation bei Parodontitis erklären. Grund: Diese kernlosen „Geisterzellen“ sind nicht in der Lage, ihre Immunaufgabe wahrzunehmen und einen normalen Zelltod (Apoptose) abzuschließen. [1]
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