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  • · Fachbeitrag · Parodontologie

    Photodynamische Therapie (PDT): Aus den Kinderschuhen erwachsen

    | Mehr als 80 Prozent der Infektionen werden durch Bakterien verursacht, die in sogenannten Biofilmen wachsen. Dies macht eine Behandlung besonders schwierig. Mit der photodynamischen Inaktivierung von Bakterien (Photodynamische Therapie ‒ PDT) können Biofilme in vitro effizient inaktiviert werden. Der Effekt basiert darauf, dass sichtbares Licht den Photosensibilisator aktiviert, wodurch reaktive Sauerstoffspecies gebildet werden, die Bakterien oxidativ abtöten. |

    Alternative Behandlungsstrategien

    Da immer mehr Resistenzen gegenüber anderen antimikrobiellen Substanzen wie dem in Krankenhäusern eingesetzten Desinfektionsmittel Triclosan oder dem in Zahnarztpraxen verwendeten Antiseptikum Chlorhexidin beobachtet werden, besteht dringender Bedarf an neuen alternativen Behandlungsstrategien. Diese neuen Verfahren sollten im Gegensatz zu Antibiotika als „multi-target“ Prozesse auf viele unterschiedliche bakterielle Strukturen zeitgleich und unabhängig wirken, um Resistenzen vorzubeugen. Eine mögliche Lösung für diese Herausforderung bietet die PDT. [1]

     

    Unterscheidung von PDT zur Photothermalen Therapie (PTT)

    Zu unterscheiden ist die Photodynamische Therapie von der Photothermalen Therapie (PTT). Die PTT verwendet ebenfalls lichtabsorbierende Flüssigkeiten, um eine Schädigung von Tumorzellen oder -gewebe hervorzurufen. Diese Flüssigkeiten können im Gewebe vorkommende natürliche Chromophoren mit niedrigster Absorptionsfähigkeit oder extern zugeführte Lösungen sein wie zum Beispiel Indocyaningrün. Auch hier erfahren die Elektronen durch die Absorption des Laserlichts eine Anhebung in einen angeregten Zustand. Bei dem Zurückfallen dieser angeregten Elektronen auf ihre Ausgangsschalen wird Energie abgegeben, was hier in Form von kinetischer Energie geschieht und dementsprechend zu einer Überhitzung der direkten Umgebung des lichtabsorbierenden Stoffes führt. Dies kann zu einer lokalen Zell- oder Gewebezerstörung genutzt werden. [2]