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  • · Fachbeitrag · Parodontologie

    Statine: Einsatz der Cholesterinsenker bald auch in der Parodontaltherapie?

    | Statine ‒ ursprünglich Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels ‒ haben das Potenzial zur Anwendung in der Zahnheilkunde: Zum einen hemmen Statine orale Bakterien und Pilze, zum anderen wirken sie antientzündlich und zeigen anabole Effekte, die den Aufbau geschädigten Knochens fördern. Der Einsatz von Simvastatin und Atorvastatin bei ersten Studien an Patienten zeigt ermutigende Ergebnisse. Doch genügt das schon, die Parodontaltherapie neu zu definieren? |

    Statine gegen Bakterien und Pilze

    Simvastatin ist sehr effektiv gegen die Parodontal-Pathogene A. actinomycetemcomitans und P. Gingivalis und gegen die meisten Bakterien der oralen Plaque, inclusive S. mutans. Nebenbei bemerkt ist der Wirkstoff auch effektiv gegen Prothesen-Pilze wie C. albicans, A. fumigatus und Zygomycetes spp. [1] Anders als die verwandten Statine Atorvastatin und Pravastatin hat Simvastatin sogar die Potenz, reife Biofilme des multiresistenten S. aureus (MRSA) zu beeinträchtigen: Simvastatin stört den Aufbau von Polysacchariden des Biofilms und reduziert die Überlebensfähigkeit der Bakterien. [2]

    Statine gegen Entzündung

    Matrix-Metalloproteasen (MMP) werden früh während der parodontalen Entzündung vom körpereigenen Immunsystem aktiviert. Sie zerstören Gewebe, um den Immunzellen den Weg zum Infektionsherd zu ebnen. Monozyten-chemotaktische Proteine (MCP) sorgen für die Akkumulation und Aktivierung von Entzündungszellen bei der parodontalen Entzündung. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Statine und insbesondere Simvastatin solche entzündungsfördernde Enzyme und Botenstoffe hemmen: Die wissenschaftliche Bezeichnung für Statine („3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym AReduktase-Inhibitoren“) zeigt, dass diese Medikamentengruppe in den Enzymhaushalt eingreift.