30.04.2008 | Abrechnungsstatistik
Immer weniger Zähne behandlungsbedürftig – Implantate stark im Kommen
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat das „Jahrbuch 2007“ mit der Auswertung der vertragszahnärztlichen Tätigkeit im Jahre 2006 veröffentlicht. Einige wichtige Inhalte stellen wir vor und erläutern sie. Anschließend listen wir tabellarisch bemerkenswerte Details auf.
Weniger Füllungen, mehr Extraktionen
Die Zahl der Füllungen sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent je Mitglied – und zwar sowohl bei den ein- und zweiflächigen als auch bei den ausgedehnten mehrflächigen Füllungen. Der Anteil der über die KZV abgerechneten Kompositfüllungen im Seitenzahnbereich (Bema-Nrn. 13e bis g) betrug dabei gerade einmal 0,1 Prozent. Dagegen stieg die Anzahl der Zahnextraktionen mit 0,5 Prozent je Mitglied gegenüber 2005 leicht an. Bemerkenswert ist, dass die Entscheidung zur Extraktion anstelle einer Füllung in den alten Bundesländern offenbar häufiger getroffen wird: Hier kam eine Zahnentfernung auf 4,1 Füllungen, während das Verhältnis in den neuen Bundesländern 1 : 5,5 betrug.
Insgesamt ist jedoch festzustellen, dass die Gesamtzahl der gefüllten und extrahierten Zähne langsam aber stetig abnimmt. Dies deutet, ebenso wie die nachfolgend erwähnten Verschiebungen bei Kronen und Prothetik, auf eine generell verbesserte Mundgesundheit der Deutschen hin.
Mehr Brücken, weniger Teil- und Totalprothesen
Zwar ist die genaue Erfassung der in den deutschen Zahnarztpraxen erbrachten Überkronungen und Zahnersatz-Leistungen seit der Einführung des Festzuschuss-Systems im Jahr 2005 – allein schon wegen der nur bedingt beurteilbaren andersartigen Versorgungen – erheblich schwieriger geworden. Dennoch zeigen sich einige Trends, die jetzt schon über mehrere Jahre anhalten: Die Zahl der Kronen und Brücken nimmt geringfügig zu, dafür werden immer weniger Patienten mit Teil- und Totalprothesen versorgt. Im Jahr 2006 wurden je 100 Fälle 42,7 Einzelkronen, 11,3 Brücken, 6,7 Total- und 7,8 Modellgussprothesen abgerechnet. Allerdings muss bei der Zahl der Modellgussprothesen berücksichtigt werden, dass diese bei einem Restzahnbestand von bis zu drei Zähnen ab April 2006 nicht mehr der Befundklasse 3, sondern der Klasse 4 zugeordnet werden mussten, was eine eindeutige Aussage über die Gesamtzahl unmöglich macht.
Viele Teleskopkronen und immer mehr Implantate
Beliebtestes Verbindungselement war nach den Klammern – wie auch schon in den Vorjahren – die Teleskopkrone. Deren genaue Anzahl zu ermitteln, war jedoch nicht möglich, da die Erfassung aufgrund der gewährten Zuschüsse erfolgte und für etliche Teleskope Einzelkronen-Festzuschüsse geleistet wurden. Fest steht, dass die Zahl der eingegliederten Teleskopkronen erheblich über derjenigen der gewährten Teleskopzuschüsse lag.
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