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  • · Fachbeitrag · Apothekenentwicklung

    Der Wirtschafts- und Apotheken-Jahresausblick 2022: Das einzig Sichere ist die Unsicherheit

    von Apotheker und Unternehmensberater Prof. Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    | Im Grunde könnten wir das Rad um ein Jahr zurückdrehen und den Jahresausblick 2021 wieder hervorholen ‒ das Lagebild scheint sich zu gleichen. Manches ist aber doch anders, und nicht zuletzt weht demnächst ein neuer politischer Wind durchs (Apotheken-)Land. Was also können wir von 2022 erwarten? |

    Solide Prognosen sind kaum möglich

    Für viele war es eine Überraschung ‒ das Platzen der „Impfillusion“. Die Impfung als Corona-Universalwaffe ist zumindest entzaubert, die Politik mit ihren vollmundigen Versprechen muss zurückrudern und wieder tief in den Instrumentenkasten der Schadensbegrenzung greifen. Das neue Jahr startet stimmungsmäßig und wirtschaftlich getrübt. Solide Prognosen sind so schlechterdings kaum möglich, zumal sich die Schere zwischen den Apotheken (Pandemie- und Standortgewinner bzw. -verlierer) weiter öffnet. Eine erste Annäherung kann über einige Eckdaten erfolgen.

    Aussichten der GKV-Finanzen

    Im Oktober tagt stets der Schätzerkreis der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Die Perspektiven für 2022 sehen danach gar nicht so schlecht aus, antizipieren aber nicht die sich aktuell überschlagenden Ereignisse der „vierten Welle“. Die Versicherten- und Mitgliederzahlen in der GKV dürften abgeschwächt zunehmen ‒ um geschätzte 147.000 bzw. 208.000 Personen.