· Fachbeitrag · Apothekenentwicklung, Teil 5
Die Bedeutung des Kinderarztes für die klassische Apotheke
von Dipl.-Math. Uwe Hüsgen, Essen, langjähriger Geschäftsführer des Apothekerverbands Nordrhein e. V.
| Die wirtschaftliche Existenz einer klassischen Apotheke ist immer noch von den Ärzten in ihrem Umfeld abhängig. Grund genug für jede Apotheke, das Verordnungsverhalten „ihrer Ärzte vor Ort“ zu kennen und zu bewerten. Hinter den Allgemeinärzten/Praktischen Ärzten und den Fachärzten für Innere Medizin (Internisten) folgen - wenn auch mit größerem Abstand - die Kinderärzte als Umsatz-, Ertrags- und Frequenzbringer für Apotheken. |
Absatz, Umsatz und Apotheken-Rohertrag
Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) haben Ende 2015 exakt 144.769 Ärzte (ohne Zahnärzte) an der vertragsärztlichen Versorgung der gesetzlich Versicherten teilgenommen. Davon sind 6.577 Kinderärzte (ohne die ermächtigten Ärzte dieser Fachrichtung). Der Pädiater (Kinderarzt) zählt zu den beliebtesten Fachärzten unter Medizinstudenten.
Die Kinderärzte oder „Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin“, wie der offizielle Titel lautet, werden den Hausärzten zugerechnet. Sie stellen 4,5 Prozent aller an der GKV-Versorgung teilnehmenden Humanmediziner. Dabei zeichnen sie für fast 6 Prozent aller zulasten der GKV verordneten Mittel (einschließlich Sprechstundenbedarf, aber ohne Rezepturen und sonstige Mittel mit Sonder-Pharmazentralnummer) verantwortlich. Aufgrund der häufigen Verordnung von rein apothekenpflichtigen und damit preisgünstigen Arzneimitteln stehen sie aber nur für 4,1 Prozent des GKV-Umsatzes der Apotheken. Damit tragen sie allerdings immer noch 4,8 Prozent zum Rohertrag der Apotheken aus GKV-Umsätzen bei (siehe Tabelle 1).
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