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  • · Nachricht · Apothekenklima-Index 2016

    Apotheker sehen verhalten optimistisch in die Zukunft: Kleinere Apotheken mit größeren Sorgen

    | Die Mehrheit der selbstständigen Apotheker in Deutschland schaut trotz Nachwuchsmangel und Bürokratieverdruss verhalten positiv in die Zukunft. 71,9 Prozent erwarten für die nächsten zwei bis drei Jahre eine unveränderte oder etwas bessere wirtschaftliche Situation für ihren Betrieb. Allerdings sind vor allem sehr kleine Apotheken deutlich pessimistischer. Sie planen seltener Investitionen, häufiger Entlassungen und haben eher Nachwuchssorgen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS infratest im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) unter 500 Apothekeninhabern in Deutschland. |

     

    Der Apothekenklima-Index wurde 2016 zum ersten Mal erstellt. Dabei wurden auch gesundheitspolitische Prioritäten der Apotheker abgefragt. Bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen (75,6 Prozent) und ordnungspolitische Planungssicherheit (73,6 Prozent) wurden von einer großen Mehrheit der Befragten als wichtigste Punkte angeführt, gefolgt von dem Wunsch nach Bürokratieabbau (67,1 Prozent). Zu dem Ergebnis sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt: „Stabile Rahmenbedingungen und Planungssicherheit sind die zentralen Anliegen des Berufsstandes. Sie sind gerade für kleine Apotheken besonders wichtig, die oft wenig betriebswirtschaftliche Spielräume haben und kritisch in die Zukunft sehen. Kleine Apotheken sichern auf dem Dorf, aber auch in städtischen Wohngebieten einen Großteil der Versorgung und tragen Gemeinwohlpflichten. Das verlangt politische Berücksichtigung.“

     

    Der Apothekenklima-Index zeigt, dass fast die Hälfte der befragten Apotheken (47,1 Prozent) in den nächsten zwei bis drei Jahren gerne Personal einstellen würde. Vor allem auf dem Land wird die Nachwuchssituation aber kritisch gesehen. Zwei von fünf Inhabern in kleinen Ortschaften bis 5.000 Einwohner rechnen damit, keine Bewerber für Apothekerjobs zu finden. Der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Dr. Andreas Kiefer, will diese Situation nicht akzeptieren: „Für die Zukunft der Arzneimittelversorgung brauchen wir gut ausgebildete und hoch motivierte Apotheker - nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land. Dazu müssen die Rahmenbedingungen stimmen - dann finden sich auch mehr Bewerber für offene Stellen und Ausbildungsplätze.“

     

    Nach den Ergebnissen der Umfrage bildet fast die Hälfte der Apotheken (45,5 Prozent) derzeit Personal aus. 57,9 Prozent planen Investitionen, vor allem in Räumlichkeiten und technische Einrichtungen. Aber kritische Zukunftseinschätzungen bremsen die Investitionsbereitschaft gerade in kleinen Apothekenbetrieben mit weniger als einer Mio. Euro Jahresumsatz, von denen mehr als zwei Drittel (68,1 Prozent) auf Investitionen verzichten wollen. Für den Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker, ist dies ein bedenklicher Trend: „Investitionen in Personal und Material sind auch in kleinen Betrieben wichtig, um fit für die Zukunft zu sein. Da müssen die wirtschafts- und gesundheitspolitischen Anreize gestärkt werden.“

     

    Weiterführender Hinweis

    Quelle: ID 44324662