· Fachbeitrag · Arzneiverordnungsreport 2015
Arzneimittelberichterstattung 2014/2015: Potenzialanalyse für die eigene Apotheke
von Dipl.-Math. Uwe Hüsgen, Essen, langjähriger Geschäftsführer des Apothekerverbands Nordrhein e.V.
| Der 1985 zum ersten Mal erschienene Arzneiverordnungsreport (AVR) hat sich zu einem Standardwerk der Analyse der Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen entwickelt. Ehemals als Taschenbuch mit bescheidenem Umfang auf den Markt gekommen, umfasst die aktuelle Ausgabe 2015 mehr als 1.300 Seiten an geballtem Datenmaterial. Das sind Informationen, die helfen, die aktuelle Marktlage und damit die Zukunft der eigenen Apotheke einzuschätzen. |
Marktüberblick und Datengrundlage
Wirtschaftlich interessierten Lesern sei empfohlen, mit Teil IV, Anhang zu beginnen. Darin wird zunächst auf die Auswertungsbasis eingegangen. Grundlage der Auswertungen sind alle im Jahr 2014 zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ausgestellten Rezepte, die über öffentliche Apotheken - das heißt nach § 300 Sozialgesetzbuch (SGB) V - abgerechnet wurden. Erfasst wurden danach im Berichtsjahr rund 483 Mio. Rezeptblätter mit knapp 820 Mio. Verordnungen. Erstaunlich ist: Trotz einer Zunahme an gesetzlich Versicherten von knapp 430.000 und trotz der demografischen Entwicklung ist sowohl die Zahl der Rezeptblätter als auch die Zahl der Verordnungen gegenüber dem Vorjahr so gut wie konstant geblieben.
Damit wurden 2014 im Durchschnitt je öffentlicher Apotheke 23.500 Rezepte mit 39.900 Verordnungen zulasten der GKV eingelöst. Auf jedem Rezeptblatt waren durchschnittlich knapp 1,7 Arzneimittel verordnet. Das ist ein seit Jahren stabiler Wert. Anders sieht die Entwicklung bei den GKV-Ausgaben für Arzneimittel aus, die gemäß vorläufiger amtlicher Statistik von 30,09 Mrd. Euro (in 2013) auf 33,34 Mrd. Euro im Jahr 2014 angestiegen sind. Die beiden wesentlichen Gründe für diesen Anstieg sind schnell genannt:
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