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  • · Fachbeitrag · Arzneiverordnungsreport 2018

    Arzneimittelberichterstattung 2017/2018: aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare

    von Dipl.-Math. Uwe Hüsgen, Essen, langjähriger Geschäftsführer des Apothekerverbands Nordrhein e. V.

    | Der 1985 zum ersten Mal veröffentlichte Arzneiverordnungsreport (AVR) hat sich in den zurückliegenden über 30 Jahren zu einem Standardwerk der Analyse von Arzneimittelverordnungen zulasten der gesetzlichen Krankenkassen entwickelt. AH gibt einen Überblick über ausgewählte statistische Daten, die für jeden Apothekenleiter im Rahmen von betriebswirtschaftlichen Analysen von Nutzen sein können. |

    Marktüberblick und Datengrundlage

    Die Analysen des AVR basieren auf den Verordnungsdaten des Arzneimittelindexes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für ambulante Patienten, der in der Trägerschaft des AOK-Bundesverbands vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) erstellt wird. Dabei fußt die Auswertung seit 2002 auf einer Vollerhebung. Um die Vollständigkeit der Abrechnungsdaten sicherzustellen, werden diese quartalsweise mit der amtlichen GKV-Ausgabenstatistik (KV 45) des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) abgeglichen. Seit 2008 werden auch die Ausgaben für Impfstoffe berücksichtigt.

     

    Während die Verordnungen von parenteralen Lösungen sowie Zytostatika-Zubereitungen von 2012 bis 2016 mithilfe eines gesonderten Hochzählungsverfahrens erfasst und ausgewertet wurden, ist jetzt ‒ neben den Analysen zu Fertigarzneimitteln (FAM) ‒ erstmals der Gesamtmarkt der Rezepturarzneimittel in den pharmakologisch-therapeutischen Analysen enthalten. Damit ist die Methodik des GKV-Arzneimittelindexes erweitert worden. „Die zugrunde liegende Datenbasis besteht nun nicht mehr nur aus verordneten Fertigarzneimitteln und Hilfsmitteln, sondern wird um die in Apotheken hergestellten sogenannten individuellen Zubereitungen erweitert. Der Markt dieser speziellen Arzneimittel ist in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gewachsen ‒ seit 2012 um über 50 Prozent. Er hat im Jahr 2017 einen Umsatz von 4,2 Mrd. Euro und damit einen Anteil am Gesamtmarkt von 10,2 Prozent erreicht“, so die Autoren des AVR. Diese Erweiterung auch um Spezialrezepturen (individuell hergestellte parenterale Lösungen, Zytostatika) hat allerdings den Nachteil, dass die aktuell veröffentlichten Ergebnisse nur noch bedingt mit denen aus den Vorjahren vergleichbar sind.