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  • · Fachbeitrag · Betriebswirtschaftliche Apothekensteuerung

    Ausgewählte Möglichkeiten, wie sich Ertragslage und Liquidität in Apotheken verbessern lassen

    von Dipl.-Betriebswirt Jörgen Erichsen, Leverkusen

    | Die wirtschaftliche Situation der Apotheken ist nach wie vor schwierig. Häufig steigen zwar die Umsätze, aber die Gewinne bleiben zurück, weil auch die Kosten deutlich anziehen. Darunter leidet auch die Liquidität, also die Fähigkeit, jederzeit allen Zahlungsverpflichtungen aus eigener Kraft nachkommen zu können. Doch Apotheker haben Möglichkeiten, gegenzusteuern und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Bei den folgenden Beispielen handelt es sich um leicht umsetzbare Maßnahmen. |

    Umsätze werden weiter steigen, aber auch die Kosten

    Für das laufende Jahr ist davon auszugehen, dass die Umsätze in den Apotheken weiter steigen. Hintergrund ist u. a., dass die Zahl der Versicherten und Beitragszahler steigt. Das Ausmaß der Umsatzsteigerung ist noch nicht absehbar und wird regional unterschiedlich ausfallen, u. a. abhängig von der Bevölkerungsstruktur und dem Alter der Menschen in einer Region. Gleichzeitig steigen für alle Apotheken aber die Kosten, z. B. für Personal, Mieten, Energie, EDV, Versicherungen. Privatwirtschaftliche Unternehmen versuchen in einer solchen Situation, Kostensteigerungen über höhere Preise weiterzugeben. Dies ist in der Apotheke nur bedingt möglich, da die Preise für verschreibungspflichtige Arzneimittel staatlich reguliert sind und nur bei rezeptfreien Arzneimitteln freie Preisbildung besteht. Bei letzteren können die Preise angepasst werden ‒ und auch das nur in begrenztem Umfang, da die Apotheken im Wettbewerb u. a. mit Drogeriemärkten oder Versandapotheken stehen, die oft günstigere Preise ausloben.

     

    Ohne Gegenmaßnahmen sinkt der noch erwirtschaftete Gewinn kontinuierlich. Dies kann mittelfristig zu Verlusten führen und die Liquidität belasten. Denn der Gewinn muss auch ausreichen, um allen anderen Zahlungsverpflichtungen wie Steuerzahlungen, Investitionen und Tilgung von Bankkrediten nachkommen zu können. In der Praxis hat es sich bewährt, sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Kostenseite Verbesserungen anzustreben.