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Keine Kombination von Fentanyl und Tilidin?
Frage: „Ich habe gehört, dass beim richtigen Umgang mit Schmerzpflastern Fentanyl nicht mit dem schwachen Opioid Tilidin kombiniert werden soll. Gibt es für diese Wirkungsabschwächung wissenschaftliche Unterlagen?“
Antwort: Hinweise hierzu finden Sie unter:
Frage: Ist es sinnvoll und gängig, ein starkes Opioid wie Fentanyl mit Tilidin zu kombinieren? Diese Kombination habe ich schon des öfteren auf Rezepten gesehen und sogar schon einmal einen Arzt darauf hingewiesen. Es wurde aber ohne Kommentar weiterhin verordnet. Sind die Opioidrezeptoren nicht vom starken Fentanyl besetzt? Belastet Tilidin nicht nur den Körper und kann keinen zusätzlichen schmerzlindernden Effekt bringen? Die Kombination mit Tramadol ist sinnvoll durch die zusätzliche Wirkung auf Serotonin-Rezeptoren, aber Tilidin zeigt diesen Effekt doch nicht?
ANTWORT VON PROFESSOR DR. HARTMUT MORCK: Nach meiner Meinung macht diese Kombination, auch wenn ich die Situation des Schmerzpatienten nicht kenne, keinen Sinn. Schaut man auf den WHO-Stufenplan, lässt sich diese Kombination auch nicht in das WHO-Schema einordnen. Während auf der Stufe 2 Tilidin mit Nichtopioid-Analagetika und in der Stufe 3 Fentanyl mit Nichtopioid-Analgetika kombiniert werden, sieht der Stufenplan keine Kombination von zwei Opioiden vor.
Solche Kombinationen sind oft «historisch» gewachsen: Man hat die Schmerztherpie mit Tilidin begonnen. Nachdem Fentanyl als Pflaster zur Verfügung steht, wird Tilidin als Dauertherapie weiter verordnet, wobei es gegen möglicherweise auftretende Schmerzdurchbrüche genommen werden soll. Synergieeffekte sind dabei nicht zu erwarten.
Stand: 26.04.2011
