Tablettenidentifikation bei ausgeblisterten Tabletten?

| FRAGE: „Ich habe als Krankenpfleger in der Charité häufig das Problem, bei der Nachkontrolle vor der morgendlichen Ausgabe der Tabletten weder Wirkstoff noch Dosis oder zumindest nur eine dieser Angaben dem Aufdruck der Einzelverpackung zu entnehmen. Entschieden besser dagegen ist das jeweilige Logo des Herstellers. Aus Gründen des Marketings nachvollziehbar, jedoch zulasten der Handhabung bzw. Sicherheit des Patienten. Noch problematischer stellt sich die Identifikation der Arznei dar, wenn diese bereits der Einzelverpackung entnommen wurde. Dieses Defizit betrifft die gesamte Palette der Hersteller. Ist das Problem bekannt?“ |

Antwort: Beim manuellen Stellen von Arzneimitteln für die jeweiligen Patienten besteht das Problem, dass die Mehrweg-Dossetten nicht versiegelt und nicht mit den einzelnen Tablettendaten versehen werden können. Damit ergibt sich immer ein gewisses Haftungsrisiko, wenn es zu einer falschen Bestückung oder Verabreichung kommt. Außerdem müssen solche Dossetten nach jeder Bestückung gereinigt und getrocknet werden.

Aus all diesen Gründen wird seit geraumer Zeit die manuelle bzw. die maschinelle Verblisterung dieser Arzneimittel in Einwegblisterkarten oder Schlauchblistern empfohlen. Hierbei werden von der verblisternden Apotheke neben dem Namen des Arzneimittels und der Stärke auch die relevanten Tablettendaten, wie zum Beispiel Farbe und Form der Tablette sowie die genauen Hinweise zur Einnahme (zum Beispiel „½ Stunde vor dem Essen mit einem Glas Leitungswasser einnehmen“) aufgedruckt.

Anschließend kontrolliert die Apotheke entweder nach dem Vier-Augen-Prinzip oder mithilfe eines foto-optischen Kontrollgeräts die richtige Bestückung der Blister und dokumentiert dieses Vorgehen. So kann auch im Nachhinein nachgewiesen werden, welches Arzneimittel sich in welchem Blister befand.

(Pressemitteilung von „Heimversorgung“ vom 9. Dezember 2014)