Zur Haltbarkeit von Tropfen und Salben im Anbruch

| Werden Packungen mit Tabletten, Salben, Zäpfchen oder Tropfen angebrochen, verlieren die Arzneimittel nach dem Überschreiten des Verfallsdatums ihre Wirkung oder können sogar das Gegenteil bewirken. Insofern sind Hinweise auf der Verpackung bzw. dem Beipackzettel unbedingt zu beachten. Fehlen diese, kostet guter Rat oft etwas Zeit. |

Hinweise für Tropfen

Während bei Augentropfen die Haltbarkeit in der Gebrauchsinformation ausgewiesen wird, ist dieser Hinweis bei anderen Tropfen nur selten zu finden. Die Haltbarkeit der Tropfen nach Anbruch ist natürlich bei der angegebenen Dosierung bis zum Aufbruch der Packung bei sachgemäßer Lagerung gegeben. Doch häufig werden Tropfen auch als Bedarfsmedikation, zum Beispiel bei auftretenden Schmerzen, verordnet. Fraglich ist, wie es dann mit der Stabilität des Anbruchs aussieht.

Hinweise für Salben

Auch bei Salben kann der Zutritt von Sauerstoff Einfluss auf die Stabilität haben. Bei Kosmetika findet der Verbraucher insofern eine Aufbrauchfrist nach Anbruch ausgewiesen (= geöffnete Dose mit der Angabe der Monate). Doch dieser Hinweis fehlt bei den meisten Arzneimitteln. Deshalb wird vor allem im Rahmen der Betreuung von Pflegeeinrichtungen und der regelmäßigen Überprüfungen der Bestände dieser Aspekt immer wieder ein Thema sein.

Recherche im Internet und in der DAV-Broschüre

Einige Informationen zu gängigen Präparaten können im Internet recherchiert werden unter http://www.lak-rlp.de/apotheker-team/arzneimittelsicherheit -> Aufbrauchfristen oraler Liquida nach Anbruch (ohne Angabe des Stands).

Außerdem gibt es aus dem Jahr 2010 ein Heft „Aufbrauchfristen angebrochener Arzneimittel“ des Deutschen Apothekerlags (DAV; „Aufbrauchfristen angebrochener Arzneimittel“, Schönberger, Norbert L., ISBN 978-3-8047-2688-8, 18 Euro, www.deutscher-apotheker-verlag.de/titel/58012.html).