29.09.2009 | Apothekenentwicklung
Apothekennachfolge: Verkaufen - Verpachten - Weitermachen?
von Apotheker Dr. Reinhard Herzog, Tübingen
Der Generationenwechsel ist nicht nur bei den Arztpraxen, sondern auch bei den Apotheken in vollem Gang. Zahlreiche Apotheken aus den Gründungswellen in den 1970er, 1980er und den frühen 1990er Jahren kommen nunmehr auf den Markt.
Statistik
Heute gibt es etwa 21.600 Apotheken-Betriebsstätten einschließlich rund 3.000 Filialen; davon befinden sich etwa 18.000 Betriebsstätten in den alten Bundesländern einschließlich dem ehemaligen West-Berlin. Demgegenüber schlugen in den alten Bundesländern noch 1968 nur etwa 10.000 Apotheken zu Buche. Jahr für Jahr kamen bis Mitte der 1990er Jahre 200 bis 300 Apotheken hinzu. Seitdem hat sich die Wachstumskurve weitgehend abgeflacht.
Trotzdem ist wieder mehr Dynamik in den Markt gekommen. Bewegte sich die Zahl der Schließungen und Neueröffnungen viele Jahre lang im Bereich von etwa 150 bis 200 jährlich, so ist nun ein Anstieg auf deutlich über 300 zu verzeichnen. Mehr Schließungen stehen interessanterweise auch mehr Neueröffnungen gegenüber. Diese Entwicklung zeigt einen sich beschleunigenden Standortwandel. Für einen potenziellen Verkäufer ist das insoweit von Bedeutung, als er heute genau hinsehen muss, ob er sich noch an einem zukunftsfähigen Standort befindet. Gleiches gilt für den Käufer, der sich für einen solchen Standort interessiert.
Die Neugründung an neuen, frequenz- oder ärztegestützten Standorten ist immer eine erwägenswerte Option. Haupttriebfedern dafür sind die nach wie vor in ihrer Anzahl zunehmenden Centerlagen sowie der Prozess der Ärztekonzentration in Medizinischen Versorgungszentren, sonstigen Ärztehäusern und Ambulatorien. Dies limitiert zugleich die Verkaufspreise bestehender Apotheken, weil es Alternativen in Form sich neu bietender Standortchancen gibt.
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