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  • 01.07.2007 | Apothekenentwicklung

    DocMorris kommt – wie können Sie darauf reagieren?

    von Apotheker Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    Wer hat Angst vor dem „Grünen Kreuz“? Diese Befürchtung an sich brauchen Sie nicht zu hegen – denn Sie können selbst ohne weiteres ein solches Kennzeichen an Ihrer Apotheke anbringen. Auch im Übrigen ist erst einmal Besonnenheit angesagt, bevor Sie sich von der DocMorris-Konkurrenz in das Bockshorn jagen lassen. Vielleicht müssen Sie tatsächlich eine Zeit lang Kundenverluste hinnehmen. Doch die Erfahrung zeigt, dass in vergleichbaren Situationen einige Kunden wieder zurückkommen. Im Hinblick auf Besuchshäufigkeiten und „Rezepttakte“ sind Geduld und Durchhaltevermögen nötig. Kritisch wird es nur, wenn Sie schon vorher schwach im Markt lagen. Jede andere Konkurrenzgründung oder gut geführte Filiale würde Ihnen gleichermaßen Probleme bereiten. Der folgende Beitrag zeigt Ihnen deshalb, wie Sie sich jetzt orientieren sollten.  

    Die Expansionspläne von DocMorris

    Fest steht, dass die DocMorris-Apotheke ihre Expansionspläne fortsetzen wird: Für die nächsten drei Jahre ist ein Wachstum von zurzeit etwa 20 Partnern auf 500 DocMorris-Filialen geplant; letztlich soll es 500 bis 1.000 Betriebe geben. Diese Größenordnung erklärt sich folgendermaßen: Nur bei 500 bis 1.000 Partnern kann man von einer tragfähigen Flächendeckung reden. Erst ab diesem Bereich werden so viele Kooperationsgebühren eingenommen, dass sich der notwendige Verwaltungsapparat und Überbau tragen. Zudem wird für Konditions- und Vertragsverhandlungen mit Lieferanten und gegebenenfalls Kostenträgern eine gewisse Masse benötigt, um überhaupt als ernsthafter Mitspieler wahrgenommen zu werden.  

    Potenziale der Apotheken am Arzneimittelmarkt

    Die regionalen Apotheken-Umsätze gliedern sich in etwa wie folgt:  

     

    Regionale Umsatzverteilung von Apotheken

    Gemeindegröße  

    Gemeindeanzahl  

    Einwohner  

    geschätzter Anteil am Arzneimittelmarkt  

    > 500.000  

    12  

    14,4 %  

    17 – 18 %  

    100.000 – 500.000  

    70  

    16,2 %  

    18 – 20 %  

    50.000 – 100.000  

    107  

    8,8 %  

    ca. 10 %  

    20.000 – 50.000  

    511  

    18,6 %  

    ca. 18 %  

    3.000 – 20.000  

    ca. 3.500  

    31,8 %  

    ca. 28 %  

    < 3.000  

    ca. 8.250  

    10,2 %  

    ca. 8 %  

    Quelle: Statistisches Jahrbuch 2006  

     

    Die Statistik zeigt: Knapp 12 Mio. Menschen leben in 12 deutschen Metropolen. Aufgrund der höheren Versorgungs- und Facharztdichte ist hier der Pro-Kopf-Apothekenumsatz deutlich überdurchschnittlich. Das gilt abgeschwächt auch für die kleineren Großstädte.