Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 01.10.2007 | Apothekenentwicklung

    Franchising für Apotheker – Neue Kooperationsformen am Markt

    von Alexandra Schramm, Medienbüro Medizin, Hamburg

    Wer sich als Apotheker selbstständig machen möchte, hat viele Entscheidungen zu treffen: zur Art der Finanzierung, zur Standort- und Personalauswahl, über Marketing- und Verkaufsstrategien und vieles mehr. Für Einzelkämpfer ist das eine große Herausforderung. Kooperationskonzepte, wie zum Beispiel das Franchising, bieten eine unterstützende Form der Selbstständigkeit – speziell auch in Marketing und Verkauf. Der folgende Beitrag stellt die Vor- und Nachteile des Franchising vor und beleuchtet bereits bestehende Modelle.  

    Was bedeutet Franchising?

    Rechtlich ist Franchise eine Kombination aus Lizenz-, Kooperations- und Liefervertrag. Der Franchise-Geber bietet dem Franchise-Nehmer ein betriebswirtschaftliches Gesamtkonzept, die Nutzung einer gemeinsamen Marke und Corporate Design, gemeinsames Marketing und zumeist auch gemeinschaftlichen Material- und Wareneinkauf. Die Franchise-Nehmer bleiben selbstständige Unternehmen, zahlen aber meistens eine Einstiegsgebühr und laufende Lizenzentgelte. „Einzelkämpfer schließen sich zusammen, um eine stärkere Position zu erreichen. Ihre Selbstständigkeit geben sie dabei nicht auf“, erklärt Torben Leif Brodersen, Geschäftsführer des Deutschen Franchise Verbandes, die Vorteile. „Franchising heißt immer Standardisierung: einheitlicher Auftritt und einheitliche Kriterien.“  

     

    Die Vorteile von Franchising sind:  

    • Teilhabe an einer Marke/einem Namen
    • Gemeinsames Marketing, dadurch Wettbewerbsvorteile
    • Geringe Markteintrittsbarrieren und Gründungskosten
    • Mengenrabatt: Bessere Einkaufskonditionen von Material und Leistungen
    • Eventuell vertraglich zugesicherter Gebietsschutz
    • Höhere Kreditwürdigkeit bei Banken, da das unternehmerische Risiko reduziert ist
    • Informationsaustausch mit anderen Lizenznehmern
    • Buchhaltung, Personal- und Standortsuche

     

    Die Nachteile von Franchising sind:  

    • Bindung an ein System und damit Einschränkung der unternehmerischen Freiheit (zum Beispiel Weisungs- und Kontrollrecht des Franchise-Gebers)
    • Abhängigkeit von Erfolg und Güte anderer Franchise-Nehmer
    • Abhängigkeit von der Güte der Leistung des Franchise-Gebers
    • Franchising bei Apotheken als neue Entwicklung ohne Erfahrungswerte
    • Einstiegskosten, laufende Lizenzgebühren
    • Risiken bei mangelhafter Vertragsgestaltung (zum Beispiel Verlust der Freiberufler-Eigenschaft bei festgelegten Öffnungszeiten)
    • Nach Beendigung der Franchise-Vereinbarung kann der Franchise-Nehmer in der Regel nicht frei über seinen Betrieb verfügen; gegebenenfalls besteht ein Vorkaufsrecht des Franchise-Gebers

    Franchising in der Medizinbranche wächst