03.03.2010 | Apothekenentwicklung
Inflation und Konsequenzen für die Ertragslage der Apotheke
von Apotheker und Unternehmensberater Dr. Reinhard Herzog, Tübingen
Die Geldmärkte werden mit Liquidität überschwemmt, die Staatsverschuldung nimmt horrende Ausmaße an, die Rohstoff-Hausse kommt - nicht zuletzt spekulationsgetrieben - wieder in Gang und manche Lohnforderungen klingen gar nicht nach Krise. Im Sozialbereich wird das Geld verteilt, als gäbe es kein Morgen. Das klingt nach einer Rezeptur, aus der Inflationen gemacht werden. Welche Auswirkungen hätten längerfristige Inflationsraten von 4 oder 5 Prozent oder noch mehr speziell auf die Ertragslage der Apotheken?
Was ist Inflation?
Inflation bedeutet Geldentwertung. Dem Geld stehen keine adäquaten Leistungen oder Güter mehr gegenüber - sein Wert sinkt. Oder: Für dieselben Leistungen und Güter wird mehr Geld verlangt (und bezahlt). Nimmt man die explodierenden Geldmengen zur Grundlage, müsste bereits seit Jahren eine Mega-Inflation herrschen.
Doch nicht zuletzt im Zuge der Globalisierung sind viele Produkte und Leistungen immer billiger geworden und der Druck auf den hiesigen Arbeitsmarkt verhinderte bisher hohe Lohnsteigerungen. Die Preise blieben in der Summe stabil. Und das, obwohl ein zunehmender Teil der Wirtschaftsleistung gerade in den letzten Jahren nur künstlich staatsinduzierte und - zu bedeutenden Teilen - schuldenfinanzierte Leistungen waren (zum Beispiel Sicherheits- und Militärausgaben; Kosten infolge von Auflagen). Hinzu kommt ein spekulativer Anteil beispielsweise durch Rohstoffspekulationen.
Hinweis: Die veröffentlichten Inflationsraten sind übrigens nichts weiter als eine künstliche Messgröße, die sich an einem fiktiven Warenkorb orientieren. Die individuelle Betroffenheit von Preisveränderungen kann wesentlich anders aussehen.
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