01.08.2005 | Apothekenentwicklung
Neue Dienstleistungen und Einnahmequellen für die Apotheke von morgen
von Apotheker Dr. Reinhard Herzog, Tübingen
Im Durchschnitt resultiert heute rund ein Drittel des Apotheken- Ertrags aus Barverkäufen, der „Rest“ kommt aus Verschreibungen. Teilweise werden sogar schon erheblich mehr als 50 Prozent des Rohgewinns aus Barverkäufen erwirtschaftet. Ohne Zweifel jedoch beruht fast die gesamte Einnahmebasis auf dem Produktverkauf. Kann dies auch in Zukunft so bleiben?
Der Bedarf an Arzneimitteln steigt weiter
Dreh- und Angelpunkt des Ganzen ist der Bedarf an Arzneimitteln, der im Zuge des demografischen Wandels sowie auf Grund von Verschiebungen der Morbiditätsentwicklung weiterhin deutlich steigen wird. Dazu folgende Beispiele:
- Eine aktuelle Studie der Felix-Burda-Stiftung und der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton hat sich mit der Volkskrankheit „Diabetes“ auseinandergesetzt. Danach fallen zurzeit in Deutschland Behandlungskosten von rund 30 Mrd. Euro für etwa 6 Mio. Diabetiker an. Davon entfallen etliche Mrd. Euro auf Arzneimittel. Für 2020 sind 11 Mio. Zuckerkranke errechnet. Mindestens proportional mit diesem Anstieg werden auch die Behandlungskosten wachsen; im Zuge des medizinischen Fortschrittes sind durchaus überproportionale Steigerungen auf über 50 Mrd. Euro möglich.
- Für die Volksleiden „Bluthochdruck“ und „Fettstoffwechselstörungen“ lassen sich ähnliche Rechnungen aufmachen.
- Viele Kinder und Jugendliche sind mit Übergewicht oder psychischen Auffälligkeiten in einem schlechten Gesundheitszustand. Ernste Folgen werden sich aber erst in Jahrzehnten zeigen.
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