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  • 01.04.2005 | Apothekenfinanzierung

    Neue Regeln für Unternehmenskredite: Alles, was Sie über Basel II wissen müssen

    von Bankkaufmann und Diplom-Finanzwirt Theo Müller, Brilon

    Der Begriff „Basel II“ ist seit der Veröffentlichung des Zweiten Konsultationspapiers zu den neuen Baseler Eigenkapitalrichtlinien, kurz Basel II genannt, aus den Finanzmärkten nicht mehr wegzudenken. Einen ersten Eindruck, wie intensiv die neuen Regelungen Ihr unternehmerisches Handeln beeinflussen werden, konnten Sie bereits mit Hilfe des „Basel II-Checks“ im „Apotheker Berater“ Nr. 9/2004, S. 15, gewinnen, der Ihnen auch im Onlineservice für Apotheker zur Verfügung steht. Wo nun im Einzelnen die Gefahren – aber auch die Chancen – von Basel II für den Apotheker als Kreditnehmer liegen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.  

    Baseler Eigenkapitalrichtlinien

    Oberstes Ziel von Basel II ist es, durch einheitliche bankenrechtliche Standards die Stabilität des internationalen Finanzsystems zu erhöhen. Dazu sollen die Risiken im Kreditgeschäft besser erfasst und die Eigenkapitalvorsorge der Kreditinstitute nach dem individuellen Kreditrisiko ausgestaltet werden. Bisher mussten die Banken ihre vergebenen Kredite pauschal mit 8 Prozent Eigenkapital als Sicherheit unterlegen. Eine Differenzierung nach individueller Bonität gab es bei dieser Eigenkapitalhinterlegung bisher nicht.  

     

    Dies führte zu dem unbefriedigenden Ergebnis, dass Kredite, die nach dem Ausfallrisiko als „sicher“ zu beurteilen waren, einen sehr hohen Eigenkapitalverbrauch von 8 Prozent verursachten. Auf der anderen Seite wurde bei Krediten mit sehr hohem Risiko zu wenig Eigenkapital unterlegt. Da der Bank durch das gebundene Eigenkapital Zinskosten entstehen, war die Folge dieses Risikomixes, dass sich eine Quersubventionierung der „schlechten Kreditnehmer“ durch die „guten Kreditnehmer“ ergab. Der neue Entwurf der Eigenkapitalvorschriften der Kreditinstitute nach Basel II soll diesen Effekt beseitigen. Insbesondere sollen aber auch Zusammenbrüche von Banken, die vorwiegend risikovolle Kredite gewähren, wie zum Beispiel Unternehmensgründungen (Stichwort: Neuer Markt), so verhindert werden.  

    Neuerungen für Kreditgeber und Kreditnehmer

    Auf den Apotheker als Kreditnehmer kommen durch Basel II nun folgende Neuerungen zu:  

     

    • Differenzierte Kreditkonditionen: Kreditnehmer mit sehr guter bis guter Bonität erhalten günstigere Kredite als bisher. Kreditnehmer mit schlechter Bonität zahlen hingegen mehr.