01.03.2006 | Apothekenführung
Umsatzvergleich 2005: Umsatzentwicklung, Rohertrag und Betriebsergebnis
Heutzutage ist der wirtschaftliche Vergleich von Apotheken komplex. Die Unterschiede in der Umsatzstruktur und den Betriebskosten sind je nach Lage der Apotheke sehr groß. Aus diesem Grund macht es Sinn, die bisher durchgeführten Vergleiche nach Apothekenumsatz um eine Analyse nach Standorten zu ergänzen (siehe für das Vorjahr: „Apotheker Berater“ Nr. 3/2005, S. 7 ff.). So können zwar die Details der verschiedenen Umsatzgrößen nicht erfasst werden, es werden aber gleiche Voraussetzungen wie zum Beispiel Öffnungszeiten und durchschnittliche Mieten berücksichtigt. Der folgende Beitrag stellt die Umsatzentwicklung der Apotheken im Vergleich 2005 zu 2004 dar und zeigt die Veränderungen in Rohertrag und Betriebsergebnis auf.
Bedeutung der Aufschlagsätze
Allein die Höhe der Umsätze einer Apotheke ist für sich betrachtet für die tatsächliche wirtschaftliche Situation nicht mehr aussagekräftig genug. Denn die im Rx-Bereich geltende Aufschlagsregelung von 3 Prozent des Einkaufspreises plus einem Festaufschlag von 8,10 Euro (abzüglich Kassenrabatt) führt zu sehr unterschiedlichen Aufschlagsätzen. Bei sehr teuren Medikamenten kann der Aufschlagsatz in Richtung 3 Prozent gehen, während bei sehr preiswerten Medikamenten Aufschlagsätze von 500 Prozent und mehr möglich sind.
Auswirkungen auf den Rohertrag
Somit führt ein hoher Umsatzanteil an hochpreisigen Medikamenten zu einer deutlichen Verschlechterung des Rohertrages. Ein hoher Umsatzanteil von niedrigpreisigen Medikamenten führt dagegen zu einer deutlichen Verbesserung des Rohertrages. Insoweit können die in der Tabelle auf der nächsten Seite dargestellten Durchschnittszahlen lediglich ein Anhaltspunkt für die einzelne, individuelle Apotheke sein. Jeder Apotheker muss daher noch mehr als früher die Zahlen seiner Apotheke analysieren, um ein genaues Bild der eigenen Lage zu erhalten.
Inhabergeführte West-Apotheken
Für Apotheken in Westdeutschland, die im Eigentum des Apothekers stehen (keine Pachtapotheken), ergeben sich anhand einer Stichprobe die folgenden Veränderungen 2005 im Vergleich zu 2004:
Rohgewinn und Betriebsergebnis West
| Durchschnitt West-Apotheken | |||||
| 2005 | 2004 | Veränderung | |||
| Euro | % | Euro | % | Euro | % |
Erlöse Tageskasse | 489.923 | 32,63 | 446.170 | 31,57 | 43.753 | 9,81 |
Erlöse Krankenkasse | 1.011.621 | 67,37 | 967.312 | 68,43 | 44.309 | 4,58 |
Erlöse insgesamt | 1.501.544 | 100,00 | 1.413.482 | 100,00 | 88.062 | 6,23 |
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Wareneinkauf | 1.081.241 | 72,01 | 1.013.882 | 71,73 | 67.359 | 6,64 |
Rohgewinn I | 420.303 | 27,99 | 399.600 | 28,27 | 20.703 | 5,18 |
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Personalkosten | 158.135 | 10,53 | 153.648 | 10,87 | 4.487 | 2,92 |
Weitere Kosten | 125.881 | 8,38 | 121.090 | 8,57 | 4.791 | 3,96 |
Betriebsergebnis | 136.775 | 9,11 | 126.075 | 8,92 | 10.700 | 8,49 |
Hinweis: Für die als Pachtbetriebe geführten Apotheken ergibt sich gegenüber den eigentümergeführten Apotheken eine höhere Umsatz- und Ertragslage. Dies resultiert daraus, dass kleinere Apotheken heutzutage immer weniger als Pachtapotheken betrieben werden können.
Inhabergeführte Ost-Apotheken
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