01.02.2006 | Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz
Beginnt ein neues Rabatt-Zeitalter?
Der Nebel um das neue Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) lichtet sich langsam. Erste Konturen der demnächst wirksamen Rabatteinschränkungen sowie der Handlungsstrategien zeichnen sich ab. Verluste werden sich jedoch nicht vermeiden lassen. Es dürfte wieder so sein, dass sich größere Apotheken dem leichter entziehen können als kleinere Apotheken, bei denen stärkere Konditionsverschlechterungen zu befürchten sind.
Die geplanten Änderungen
Nach dem neuen AVWG entfallen die Naturalrabatte im apothekenpflichtigen Segment komplett.
Barrabatte bleiben zwar möglich, werden aber im Bereich der Rx-Präparate auf die Margen der einzelnen Handelsstufen nach der Arzneimittelpreisverordnung (und damit praktisch auf die Großhandelsmarge) beschränkt. Nur im freikalkulierten apothekenpflichtigen Segment werden die Barrabatte im Hinblick auf die Apotheken nicht begrenzt, da hier die Arzneimittelpreisverordnung nicht mehr greift. Außerdem sind freiverkäufliche Arzneimittel sowie Nicht-Arzneimittel – also auch Medizinprodukte – von den Neuerungen nicht tangiert.
Die Ziele des Gesetzgebers
Adressaten des AVWG sind in erster Linie die Generikaanbieter, die sich in der Vergangenheit durch großzügige Rabatte ausgezeichnet haben, dies aber durch den scharfen Wettbewerb auch mussten. Die Publikumspresse griff das Thema im Sommer vergangenen Jahres auf und ließ verlautbaren, dass die Generikapreise in Deutschland im internationalen Vergleich wesentlich zu hoch seien. Dies hat sicherlich den derzeitigen Prozess mit angestoßen.
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