Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 01.03.2006 | Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz

    Preisanpassungen infolge neuer Rabatte?

    von Apotheker Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

    Nach dem geplanten Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) werden Naturalrabatte im apothekenpflichtigen Segment wegfallen und künftige Barrabatte fraglich. Die Auswirkungen werden stark vom Apothekentypus und dem individuellen Bestellverhalten abhängen. Der folgende Beitrag zeigt, welche Punkte Apotheker deshalb schon jetzt überdenken sollten.  

    Mögliche Verluste

    Ein Basis-Einkaufs-(EK-)Volumen von 1 Mio. Euro pro Jahr netto entspricht in etwa dem einer durchschnittlichen Apotheke. Davon ausgehend lassen sich Verluste modellhaft hochrechnen, die durch die geplanten AVWG-Neuregelungen bei Direktbestellungen entstehen können. Dabei werden folgende Szenarien durchgerechnet:  

     

    • Die effektiven Rabatte im Direktgeschäft über das gesamte betroffene Warensortiment werden halbiert oder im schlimmsten Fall gedrittelt (dabei stehen im verschreibungspflichtigen Generikasegment meist höhere, ansonsten eher niedrigere Kürzungen an).

     

    • Die Bezugskonditionen des Großhandels (GH) verschlechtern sich um Ein-Prozent-Punkt vom EK (dabei ist noch nicht absehbar, inwieweit auch positive Kompensationseffekte wirken könnten).

     

    • Es erfolgen keine Preisanpassungen.

     

    Mögliche Verlust-Szenarien

    Alle Angaben je 1 Mio. Euro  

    Gesamt-EK-Volumen  

    Schwacher  

    Direkt-EK (5 %)  

    Durchschnittlicher  

    Direkt-EK (10 %)  

    Stärkerer  

    Direkt-EK (20 %)  

    GH-EK  

    950.000 Euro  

    900.000 Euro  

    800.000 Euro  

    Direkt-EK  

    50.000 Euro  

    100.000 Euro  

    200.000 Euro  

    ... Rabatt bisher von 20 % =  

    10.000 Euro  

    20.000 Euro  

    40.000 Euro  

    ... Rabatt bisher von 30 % =  

    15.000 Euro  

    30.000 Euro  

    60.000 Euro  

    Angenommene Halbierung  

     

     

     

    von 20 % auf 10 % =  

    ./. 5.000 Euro 

    ./. 10.000 Euro 

    ./. 20.000 Euro 

    von 30 % auf 15 % =  

    ./. 7.500 Euro 

    ./. 15.000 Euro 

    ./. 30.000 Euro 

    Angenommene Drittelung  

     

     

     

    von 20 % auf 6,7 % =  

    ./. 6.700 Euro 

    ./. 13.300 Euro 

    ./. 26.700 Euro 

    von 30 % auf 10 % =  

    ./. 10.000 Euro 

    ./. 20.000 Euro 

    ./. 40.000 Euro 

    Annahme, dass GH-  

    Konditionen sinken  

     

     

     

    ... um 1 %  

    ./. 9.500 Euro 

    ./. 9.000 Euro 

    ./. 8.000 Euro