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  • 30.03.2009 | Betriebswirtschaft

    Insolvenzprophylaxe und Standortsicherung:
    Krisenanzeichen als Chance begreifen

    von Sebastian Schnabel, Medienbüro Medizin, Hamburg

    Wenn ein Betrieb wirtschaftliche Probleme hat, greifen meistens die gleichen Reflexe: Verschweigen, Verdrängen, manchmal sogar Vertuschen. Insolvenzanträge werden häufig erst zehn Monate nach der materiellen Insolvenz gestellt. Damit begeben sich Unternehmer auf den falschen Weg. Je länger eine Krise andauert, desto schwieriger wird es, erfolgreich gegenzusteuern. Doch es ist nicht einfach zu erkennen, wann es sich um eine finanzielle Durststrecke handelt, die vielleicht etwas länger andauert, und wann es sich um eine handfeste Krise handelt.  

    Krisen sind Teil der Wirtschaft

    Auch für Apotheker/innen interessant ist insofern das „Sanierungsportal“ der Fink Belz Deutschmann GmbH & Co. KG im Internet. Unter www.sanierungsportal.de können kleine und mittlere Unternehmen anonym, kostenlos und unverbindlich ihren aktuellen wirtschaftlichen Zustand testen und Verbesserungsvorschläge erhalten.  

     

    Gerade die Anonymität ist wichtig, da in der Gesellschaft die Insolvenz mit einem extrem negativen Image besetzt ist. Ein Insolvenzverfahren wird häufig als Scheitern und nicht als Lösung angesehen und das Verfahren wird erst dann eingeleitet, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Hier setzen die Betreiber des Portals an. Sie versuchen deutlich zu machen, dass Krisen ein zentraler Bestandteil der Wirtschaft sind. „Jede Krise ist auch eine Chance“ lautet daher das Motto. So soll die Hemmschwelle abgebaut werden, sich eine Krise einzugestehen, um frühzeitig geeignete Maßnahmen einleiten zu können.  

    Konsequente Erfolgskontrolle nötig

    Rund 20 Minuten dauert der Wirtschaftlichkeits-Check im Internet. Eine Anmeldung ist nicht nötig. So steht es jedem Apothekeninhaber frei, die eigene Position unabhängig zu analysieren. Die Fragen beschäftigen sich mit der Finanzplanung und -kontrolle, der strategischen Positionierung und dem Risikomanagement. Wie gut sind die Rechnungsabläufe strukturiert? Wie oft war die Apotheke in der Vergangenheit nicht zahlungsfähig? Was passiert im Krankheitsfall?