01.04.2007 | Personal

Personalpolitik 2007 – alles wie gehabt?

von Apotheker Dr. Reinhard Herzog, Tübingen

Die Gesundheitsreform 2007 stellt zwar für Apotheker nicht mehr die große Bedrohung dar, die ursprünglich befürchtet worden ist. Doch dieser Aufschub sollte nicht nur zu einem „Weiter so“ führen. In wichtigen Punkten besteht weiterhin Handlungsbedarf und Angriffe auf die „Apothekenbastion“ werden nicht endgültig aus der Welt sein. Sie sollten die (Zwischen-)Zeit deshalb nutzen, bestimmte Bereiche in Ihrer Apotheke zu optimieren. Gerade der Personalbestand verursacht Kosten, an deren Stellschrauben gedreht werden kann.  

Personalkosten aus betriebswirtschaftlicher Sicht

Die Personalkosten sind fast immer der größte Kostenblock in einer Apotheke. Nach wie vor dominieren hier gängige Angaben in Umsatzprozenten: 10 Prozent Personalkosten sind guter Durchschnitt, 14 Prozent sind schlecht und 8 Prozent gut.  

Der Vergleich reiner Umsatzprozente führt jedoch häufig in die Irre. Vielmehr sind die spezifischen Kosten entscheidend, weil sie den individuellen Arbeitsanfall (in Bezug auf Kunden und Packungen) berücksichtigen. In der betriebswirtschaftlichen Praxis haben sich insofern die Angaben je Bonkunde und je Packung bewährt (wobei aus Gründen der Vergleichbarkeit auf reine Arzneimittelpackungen ohne Freiwahl etc. abzustellen ist). Damit müssen der spezifische Gesamtrohertrag und Gewinn verglichen werden (Durchschnitt etwa 9 Euro Rohgewinn und rund 2,50 bis 3,00 Euro Vorsteuergewinn, jeweils je Kunde).  

Spezifische Personalkosten 

Circa-Zahlen	Personalkosten absolut p.a.	Personalkosten in Umsatz-%	Personalkosten je Kunde	Personalkosten je AM-Packung
Durchschnitt der Apotheken	170.000 Euro   (5 Vollzeitstellen)	10,0-10,5 %   (Ost: 9 %)	3,00-3,50 Euro	2,20-2,40 Euro
Benchmarks der Besten	ohne Angabe	< 8,0 %	< 2,50 Euro   Center z.T. 2 Euro	< 2,00 Euro