22.03.2023 · Fachbeitrag · Arbeitgeberleistungen

Plötzlich teilweise Privatpatient ‒ eine betriebliche Krankenversicherung macht es möglich

von Thomas Schmidt, CONTO Business Service GmbH, Potsdam

| Neben übertariflicher Bezahlung und Lohnergänzungen entwickelt sich die betriebliche Krankenversicherung (bKV) zu einer bei Arbeitgebern immer beliebter werdenden außertariflichen Leistung, um Angestellte in Zeiten von Fachkräftemangel zu halten oder zu gewinnen. Und da einige Versicherer ihre Konzepte angepasst haben und betriebliche Zusatzkrankenversicherungen bereits ab fünf Mitarbeitern anbieten, können nun auch Apotheken leichter für ihr Team darauf zugreifen. Und was läge gerade in der Apotheke näher, als sich (auch) um die Gesundheit von Mitarbeitern zu kümmern? |

Die bKV liegt im Trend

Insgesamt haben in Deutschland 17.500 Unternehmen eine bKV eingerichtet (Stand: März 2022) und mehr als die Hälfte aller Unternehmen, die noch keine bKV-Lösung haben, wollen nachziehen. Laut einer Studie von infas quo für die Allianz planen 25 Prozent der Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser in Deutschland die Einführung einer ergänzenden Krankenversicherung. Wenn Apotheken mitziehen, folgen sie gewissermaßen einem Trend.

Tarife sind flexibel anpassbar

Die bKV-Konzepte sind sehr flexibel. Arbeitgeber können also bei der Ausgestaltung der Leistungen Wünsche der Belegschaft berücksichtigen. Sicherlich werden i. d. R. nicht alle Wünsche erfüllt, denn dies würde aller Voraussicht nach den finanziellen Rahmen sprengen, den sich eine Apotheke leisten kann. Dennoch haben Arbeitnehmer, etwas guten Willen auf der Arbeitgeberseite vorausgesetzt, Einfluss auf die Ausgestaltung einer bKV. Und das kann sich für Angestellte auszahlen, denn gewissermaßen steigt ein Kassenpatient teilweise zu einem Privatpatienten auf. Angesichts der Kürzungen bei Kassenleistungen in der Vergangenheit ist eine bKV ein echter Gamechanger. Plötzlich bekommen Versicherte wieder einmal mehr Leistungen statt immer weniger. Was das bedeuten kann, wissen Mitarbeiter in Apotheken wohl mit am besten, denn sie kennen die Unterschiede aus ihrem Alltag.