01.05.2005 | Fortbildung
2. IWW-Chefärzte-Kongress in Düsseldorf: Die Zukunft des Chefarztes fest im Blick
Mit gutem Resultat ging am 15. April in Düsseldorf der 2. IWW-Chefärzte-Kongress über die Bühne: Mehr als 70 Teilnehmer waren aus der ganzen Bundesrepublik angereist, um im Nikko-Hotel über die Probleme des Chefarztes und ihre Lösungen zu diskutieren. Die Grundstimmung war trotz aller Probleme und Schwierigkeiten positiv: „Der Chefarzt ist für den Erfolg des Krankenhauses unverzichtbar“, meinte Prof. Dr. Dieter Daub, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands. Auch vom Chefarzt als „Galionsfigur“ des Krankenhauses war die Rede.
Dennoch: Probleme gibt es zuhauf. Der verschärfte Wettbewerb zwischen Krankenhäusern und deren Einsparpolitik machen auch vor Chefärzten nicht halt: Klinikträger versuchen zunehmend, den wirtschaftlichen Druck auf Chefärzte abzuwälzen. Stillschweigende Erweiterungen des Dienstaufgabenkatalogs, Überprüfungen der „alten“ Chefarztverträge, Aufforderungen zur persönlichen Haftung bei verfehlten Budgetzielen oder die Einführung einer Genehmigungspflicht bei Nebentätigkeiten sind keine Seltenheit mehr. Am Vormittag wurde daher die zukünftige Rolle des Chefarztes aus verschiedenen Blickwinkeln erörtert. Im Einzelnen:
Die künftige Rolle von Chefarzt und Krankenhaus bei der ambulanten Behandlung
Dr. Theodor Windhorst, Chefarzt aus Bielefeld, befasste sich mit der künftigen Rolle der Chefärzte und Krankenhäuser bei der ambulanten Versorgung. Ein Teilnehmer meinte, dass die ambulante Versorgung zur Zeit nur mit Verlusten liefe und die Konsequenz sei, dass sie sich aus diesem Bereich immer mehr zurückziehen würden. Dr. Windhorst wies darauf hin, dass der Chefarzt vom Krankenhaus immer mehr als „Allzweckwaffe“ eingesetzt werde: er benötige alle Qualifikationen, leite alle Dienstaufgaben, sei für alles verantwortlich und hafte sogar mit seinen Einnahmen. Trotzdem sei er nicht befugt, selbst die für seinen Bereich wichtigen strategischen Entscheidungen zu treffen. Erschreckend sei, dass auch das GMG die Verlagerung der Verantwortung von den Chefärzten zu den Krankenhäusern vorsehe. Das müsse verhindert werden: „Wir Chefärzte müssen definieren, was Qualität ist, und dürfen uns nicht von den Kassen vorführen lassen.“
Neue Vergütungsmodelle für Chefärzte
Über aktuelle Vergütungsmodelle beim Abschluss von Chefarzt-Dienstverträgen berichtete Dr. Tilman Clausen, Rechtsanwalt aus Hannover. Unter anderem ging er auf Reaktionsmöglichkeiten des Chefarztes auf ein Änderungsangebot des Krankenhauses und aktuelle Vergütungsmodelle beim Abschluss neuer Chefarzt-Dienstverträge ein. Sein Fazit lautete: Welches Vergütungsmodell für einen Chefarzt zu empfehlen ist, hängt von den Umständen des Einzelfalles ab.
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