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  • 01.01.2003 | Krankenhausfinanzierung

    Umgang mit dem neuen DRG-System, Teil 2: Die Organisation von Dokumentation und Kodierung

    Der Beruf des Arztes verliert zunehmend an Attraktivität, wie in den Medien nachhaltig beklagt wird und wie man an den Stellenanzeigen im Deutschen Ärzteblatt eindrucksvoll erkennen kann. Als ein wesentlicher Punkt für die Abwendung junger Ärzte von der Arbeit am Krankenbett wird immer wieder die zunehmende Belastung mit nicht-ärztlichen, administrativen Aufgaben genannt - die Frustration gipfelt in der ironischen Forderung nach dem Facharzt für "Büromedizin".

    Eine der Schlüsselaufgaben eines jeden Chefarztes wird es künftig sein, den gewachsenen Ansprüchen an Dokumentation und Kodierung gerecht zu werden, ohne dabei die eigenen Mitarbeiter zu demotivieren oder gar zu frustrieren. Die hohe Kunst chefärztlichen Managements besteht hier in einer Optimierung nach der Maßgabe: so viel wie nötig, aber nur so wenig wie möglich. Dabei kann es keine Musterlösungen geben: Jedes Krankenhaus, jede Abteilung ist aufgerufen, die für die eigene Situation optimale Lösung zu finden. Die folgenden Punkte können Ihnen dabei behilflich sein.

    1. Unterscheidung zwischen Dokumentation und Kodierung

    Selbst in der Fachliteratur wird nicht immer sauber zwischen der notwendigen Dokumentation und der Kodierung (nach ICD 10 und OPS 301) getrennt.

    Die Dokumentation erfolgt zunächst und vorrangig nicht unter finanziellen Aspekten. Die Aufzeichnung medizinisch relevanter Sachverhalte ist mehr als eine Gedächtnisstütze und dient dem Informationstransfer innerhalb der eigenen Abteilung und an nachbehandelnde Ärzte. Heutzutage erfolgt sie zum großen Teil auch aus forensischen Gründen, um den Vorwurf einer fehlerhaften Behandlung abwehren oder das Einverständnis des Patienten in die erfolgte Behandlung belegen zu können.

    Die Kodierung umfasst die Verschlüsselung medizinischer Diagnosen und Prozeduren in den Buchstaben-Zahlen-Code von ICD 10 und OPS 301. Schon mit der Einführung von Fallpauschalen und Sonderentgelten kam dieser Aufgabe eine besondere Bedeutung für die Art und die Höhe der Vergütung von Krankenhausleistungen zu, die im DRG-System noch wesentlich zunehmen wird.

    2. Zieldefinition von Dokumentation und Kodierung

    Was und in welcher Form dokumentiert wird, sollte schriftlich in jeder Abteilung - zum Beispiel in Form einer Dienstanweisung - festgehalten werden. Hilfreich bei der Erstellung einer solchen Dienstanweisung ist der Leitfaden "Die Dokumentation der Krankenhausbehandlung" der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der auch über die juristischen Hintergründe medizinischer Dokumentation informiert. Ebenso wichtig ist eine Zieldefinition für die Kodierung. Der Aufwand für die Kodierung und damit die Kosten für die Kodierung variieren erheblich in Abhängigkeit vom Ziel.