Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 06.11.2009 | Krankenhausmanagement

    Der Ärztemangel nimmt bedrohlichere Formen an: Wie können Sie reagieren?

    In deutschen Krankenhäusern ist der Ärztemangel inzwischen brutale Realität. Jenseits der Universitätsstädte und der Oberzentren wird es immer schwieriger, offene Stellen zu besetzen. In der Provinz und den Randgebieten ist es fast unmöglich. Dr. Parwis Fotuhi, Leiter der Helios-Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, prognostizierte auf dem 2. Deutschen Internistentag in Berlin: „Wenn Sie keine Ärzte und Ärztinnen haben, also Leistungserbringer, gehen Sie pleite. Wir werden Krankenhäuser schließen sehen aufgrund von fehlenden Mitarbeitern im ärztlichen Bereich.“  

    Ganze Abteilungen mussten bereits geschlossen werden

    In einigen Regionen ist es bereits soweit: Im Juni musste das Kreiskrankenhaus in Schramberg im Kreis Rottweil einen Patienten-Aufnahmestopp für die Innere Abteilung verkünden. Ursache: keine Ärzte. Der für das Krankenhaus zuständige Landrat Wolf-Rüdiger Michel teilte mit, es sei ungeheuer schwer, Ärzte für eine Stelle im ländlichen Schramberg zu gewinnen. 64.000 Euro hatte der Kreis für Headhunter und Stellenanzeigen ausgegeben - ohne Erfolg.  

     

    Schramberg ist kein Einzelfall: Ebenfalls im Juni 2009 schließt das Krankenhaus St. Raphael in Ostercappeln seine Geburtshilfe - es konnte kein Nachfolger für einen Belegarzt gefunden werden. Auch das St.-Willehad-Krankenhaus in Wilhelmshaven schloss den Kreißsaal - es fehlten Ärzte für Risikogeburten. Nicht anders ist es in Baden- Württemberg: Das Krankenhaus in Feuchtwangen, ein Verbundklinikum des Landkreises Ansbach, wurde im Frühjahr wegen Ärztemangels geschlossen. Schwacher Trost: Anfang Juli wurde der Betrieb mit vorerst einer (!) Station wieder aufgenommen.  

     

    „Junge, moderne Menschen mit einer hoch qualifizierten Ausbildung und viel Elan sind nicht mehr bereit, ihre Lebensqualität und ihren Lebensstil an den Pforten der Krankenhäuser oder am Eingang ihrer Praxis abzugeben“, sagt Frank-Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer. Dabei wird sich der Druck auf die Krankenhäuser in den nächsten Jahren noch verstärken, wenn vermehrt niedergelassene Fachärzte in den Ruhestand gehen und ihre Praxen an Fachärzte aus dem Krankenhaus abgeben werden.  

    Bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Medizin