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  • 01.03.2005 | Krankenhausprivatisierung

    Neue Studie zur Privatisierung – auch ein Thema für Ihr Krankenhaus?

    Die finanzielle Situation vieler Krankenhäuser ist desolat. Seit Jahren zieht sich die öffentliche Hand immer mehr aus der Krankenhausfinanzierung zurück. In dieser Situation suchen viele frei-gemeinnützige und öffentlich-rechtliche Krankenhäuser ihr Heil in einer Privatisierung. Bei den betroffenen Ärzten ruft die Vorstellung meist Ängste hervor. Privaten Trägern eilt der Ruf voraus, auf massenhafte Kündigungen und als Konsequenz eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in Kauf zu nehmen. Doch eine neue Studie zur Privatisierungen von Krankenhäusern deckt Überraschendes auf. Der folgende Beitrag zeigt die derzeitige Lage auf und fasst die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen.  

    Die derzeitige Situation

    Eigentlich sollte es im dualistischen System wie folgt aussehen: Die Krankenkassen tragen die laufenden Kosten, die Bundesländer die Investitionskosten. Doch die öffentliche Hand hat kein Geld. Notwendige Umbaumaßnahmen zur Verbesserung der betriebsinternen Abläufe und die Schaffung neuer Strukturen unterbleiben, Renovierungsarbeiten werden verzögert, Großgeräte nicht angeschafft.  

     

    Beispiel: Die Situation in Baden-Württemberg

    Bereits im Jahr 2004 wurde die Investitionsfinanzierung um 15,5 Mio. Euro gekürzt. Für das Jahr 2005 ist nun eine weitere Kürzung um sogar 30 Mio. Euro geplant. Der Direktor der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, Josef Siebig, weist zu Recht darauf hin, dass gerade angesichts der Einführung des DRG-Systems und bereits bestehender chronischer Unterfinanzierung eine Erhöhung der Krankenhausinvestitionen angezeigt wäre – vergeblich.  

     

    Baden-Württemberg ist kein Einzelfall. Die Folge ist ein gewaltiger Investitionsstau an deutschen Krankenhäusern; die Deutsche Krankenhausgesellschaft spricht inzwischen von 50 Milliarden Euro.