01.04.2005 | Krankenhausstudie
Krankenhaus 2020: Die wichtigsten Fakten für den Chefarzt aus der neuen Studie
Erinnern Sie sich? Ende 1999 erregte die Studie „Krankenhaus 2015: Wege aus dem Paragraphendschungel“ der Unternehmensberatung Arthur Anderson großes Medieninteresse. Damals wurden einige Entwicklungen im Krankenhausbereich prophezeit, die heute als selbstverständlich gelten. Als Beispiel können hier die fortschreitende Verkürzung der Liegezeit, die zunehmende Privatisierung von Krankenhäusern und parallel dazu die Schließung zahlreicher Krankenhäuser gelten. Kurios: Noch vor den prophezeiten Krankenhäusern verschwand die Unternehmensberatung Arthur Anderson.
Eine andere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat das Erbe angetreten: die Ernst & Young AG. Sechs Jahre später werden nun in der Studie „Konzentriert. Marktorientiert. Saniert. – Gesundheitsversorgung 2020“ die Ergebnisse aktualisiert und ein weiterer Blick wird 15 Jahre in die Zukunft geworfen. Damit Sie als Chefarzt wissen, wovon die Rede ist, wenn es um die neueste Studie geht, haben wir die wichtigsten Thesen für Sie zusammengefasst und kommentiert.
Entbürokratisiert: Weniger Staat und mehr Markt
Die Experten von Ernst & Young sind der Auffassung, die Politik werde sich aus vielen Bereichen unseres Sozialwesens – und insbesondere aus dem Gesundheitswesen – zurückziehen. Gewährleistet werde lediglich eine Grundversorgung für alle Bürger. Krankenversicherungen werden nach dieser Einschätzung direkt mit Leistungserbringern über Preise und Kontingente für Gesundheitsleistungen verhandeln – für Kassenärztliche Vereinigungen und Gebührenordnungen wie die GOÄ oder den EBM ist dann kein Platz mehr.
Die DRGs werden sich nach Auffassung von Ernst & Young zu DTDs entwickeln – zu „Diagnosis Therapy Definitions“, die nur der Definition und Klassifizierung medizinischer Leistungen dienen, deren Entgelte jedoch frei verhandelt werden.
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