01.04.2003 | Management
Der Chefarzt der Zukunft - ein Berufsbild im Wandel!
Als Chefarzt bekommen Sie es heute deutlich zu spüren: Die beruflichen Anforderungen an Ihre Person unterscheiden sich von den Anforderungen, die noch an Ihre ehemaligen Lehrer gestellt wurden. Während früher vor allem die fachliche und wissenschaftliche Kompetenz das Berufsbild des Chefarztes prägten, sind es heute in zunehmendem Maße fachfremde Begriffe wie Managementkompetenz oder ökonomisches Denken.
Beeindruckend ist dabei insbesondere die Geschwindigkeit dieses Wandels. Daher stellen sich wichtige Fragen: Wie wird sich das Berufsbild in der nahen Zukunft weiter verändern? Welche Anforderungen werden morgen und übermorgen an Sie gestellt? Unter dem Titel "Anforderungen an die Führungskräfte im Krankenhaus der Zukunft" wurde von dem bekannten Prof. Günter Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) eine lesenswerte Studie für die Unternehmensberatung Ray & Berndtson durchgeführt. Die Studie bezieht sich nicht spezifisch auf die Anforderungen an Chefärzte, sondern an Führungskräfte im Krankenhaus allgemein. Die Ergebnisse treffen aber auch auf die Anforderungen an Chefärzte zu. Die Studie erhalten Sie im Internet:
http://www.rayberndtson.de/c/@xnns.7WHjP4B2/Pages/news_anforderungen.html
Zunächst wurden für die Studie namhafte Gesundheitsexperten zur künftigen Entwicklung des Gesundheitswesens und des Krankenhausmarktes befragt - darunter zum Beispiel auch Prof. Hoppe als Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Hartwig Bauer als Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und Ärztlicher Direktor des Kreiskrankenhauses Alt-/Neuötting oder Ulrich Bosch, Geschäftsführer der Sana Kliniken. Die Ergebnisse dieser Expertenbefragung flossen in die Entwicklung eines Fragebogens für Krankenhäuser ein, es wurde dann eine repräsentative Befragung von 300 Entscheidern in Krankenhäusern durchgeführt.
Einige Aspekte zum heutigen - oder sollte man besser sagen: vergangenen? - Bild des Chefarztes nach Einschätzung der Studie sind erwähnenswert. Nach Aussage der Studie "gibt es wenig Betriebe, in denen die Abteilungsleiter auf der Fachebene, nämlich die Chefärzte, eine ähnlich hohe Autonomie in der Leistungserstellung besitzen, wie dies in den Krankenhäusern der Fall ist" . Die Formulierung legt nahe, dass den Chefärzten künftig (noch) weniger Autonomie eingeräumt werden wird.
Zumindest im Grundsatz ist dies für Chefärzte keine ganz neue Erfahrung - die Zeiten, in denen ihre Entscheidungen frei von jeglichen ökonomischen Zwängen waren, sind lange vorbei. In einigen Expertenmeinungen wird erkennbar, dass Chefärzte alter Prägung als ein Problem bei der notwendigen Umstrukturierung gesehen werden. So ist ganz offen davon die Rede, dass sich die Zeiten dem Ende zuneigen, in denen alles auf den Chefarzt ausgerichtet ist. Jüngere Chefärzte akzeptieren demnach die Teamarbeit aller Berufsgruppen. Dass Chefärzte vielfach Organisationsreformen blockieren, sei in erster Linie ein Generationenproblem. Jüngere Chefärzte brächten die nötige Flexibilität mit.
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