01.07.2004 | Management
Klinische Behandlungspfade: In sechs Schritten zum Ziel!
Nachdem in der letzten Ausgabe des "Chefärzte Brief" auf die Grundsatzfragen und die notwendigen Vorüberlegungen bei der Einführung medizinischer Behandlungspfade eingegangen wurde, soll nun der Entwicklungsprozess für diese innerklinischen Regelwerke aufgezeigt werden.
Eine Standardstruktur für Behandlungspfade ist bisher nicht erstellt worden. So hat jede Gruppe, die sich mit der Entwicklung von Pfaden beschäftigte, eine eigene Struktur. Obwohl diese Vorgehensweise zu Beginn einige zusätzliche Arbeitsschritte auslöst, muss sie nicht unbedingt von Nachteil sein. Durch die individuelle Wahl des Pfadaufbaus ist eine optimale Anpassung an die lokalen Gegebenheiten möglich. Ein beliebiger Austausch von Behandlungspfaden zwischen einzelnen Kliniken ist per se nicht möglich. Ein Pfad muss stets an die individuellen Strukturen und Ressourcen der bezogenen Klinik angepasst sein. Da diese Verhältnisse praktisch nie in zwei Kliniken identisch sind, können Behandlungspfade aus anderen Krankenhäusern nur eine Hilfe bei der eigenen Arbeit sein. Zudem sind Kliniken selten bereit, die selbst erstellten Regelwerke anderen zur Verfügung zu stellen.
Auch die von einigen professionellen Beratungsunternehmen angebotenen "fertigen" Behandlungspfade müssen zumindest für die eigenen Verhältnisse modifiziert werden. Die notwendigen Änderungen bedeuten meist einen beträchtlichen zusätzlichen Aufwand neben dem ohnehin hohen Preis, der für diesen Service verlangt wird. Nach der Adaptation der gekauften Pfade auf die eigene Klinik sind große Teile der betriebswirtschaftlichen Berechnungen - die im Allgemeinen von dem Dienstleistungsunternehmen mitgeliefert werden - hinfällig. Zudem geht Ihrer Klinik bei dieser Vorgehensweise ein großer Teil des im ersten Teil beschriebenen Benefits verloren, der in einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufs- und Fachgruppen besteht. Insgesamt ist der Kauf von bestehenden Pfaden eine teure Lösung.
Zielführender scheint es zu sein, die Behandlungspfade für die eigene Klinik von eigenen Mitarbeitern entwickeln zu lassen. Gegebenenfalls kann dieser Prozess durch eine externe Beratungsfirma moderiert und gelenkt werden. Für die Leistung "Pfaderstellung" sind Insiderwissen und Kompetenz der eigenen Mitarbeiter unverzichtbar. Insgesamt sind etwa drei Monate mit 20 bis 25 Gruppensitzungen für die Erstellung eines Behandlungspfades anzusetzen.
Der Ablauf des Projektes "Behandlungspfad" sollte sich dann an folgendem Schema orientieren:
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Im Folgenden werden die wichtigsten sechs Schritte detailliert beschrieben:
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